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Mehr InformationenHeute richten wir unseren Blick auf die Erde. Sie ist das festeste der vier Elemente, von den vier, die uns zur Verfügung stehen. Alles andere ist entweder beweglich, überall fließend oder lodernd. Aber die Erde bleibt fest. Und das ist auch gut so. Ein festes Element ist wichtig. Wir können nicht nur lodern oder fließen; wir brauchen auch festen Boden unter den Füßen. Hier kommt die Erde ins Spiel. Sie bietet uns Raum, um Wurzeln zu schlagen, einen stabilen Stand zu finden und sich auch Wind, oder wenn es sein muss, Wasser, auszusetzen. Trotzdem bleiben wir standhaft, lassen uns nicht unterkriegen oder wegspülen, sondern bleiben verwurzelt und fest verankert. Oft wird die Erde als Mutter Erde bezeichnet. Dieser Begriff drückt treffend aus, dass die Erde gebärend ist. Ein Samenkorn fällt in die Erde, verbirgt sich zunächst, bildet dann kleine Wurzeln, bevor ein Spross aus der Erde hervorbricht und emporwächst. Doch zunächst wächst alles in die Tiefe. Unsere Entwicklung beginnt stets in der Tiefe, und erst wenn wir ausreichend Tiefe erreicht haben, streben wir nach oben. So erwächst das Leben aus der Erde.
Die gesamte Energie wird aus den Wurzeln gezogen und anschließend genutzt, um himmelwärts zu wachsen. Wir sind Erde, letztlich aus Erde erschaffen. "Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück", heißt es in der Liturgie der Beerdigung. Dieser Staub meint im Grunde die Erde. Auf unseren Sarg oder unsere Urne wird etwas Erde gestreut. So verläuft zumindest die klassische Form einer Beerdigung. Das ist die Realität. Wir sind Erde und werden zur Erde zurückkehren. Das ist in gewisser Weise unsere ursprüngliche Heimat, unsere materielle Heimat sozusagen. Nicht unsere geistige Heimat, die liegt anderswo, aber materiell betrachtet ist unser Körper aus Erde und wird wieder zu Erde werden, genauso wie alles andere. Alles Lebendige wird zu Erde. Es transformiert sich und kehrt zur Erde zurück. Die Erde schenkt Leben und lässt es gedeihen. Besonders im Frühling wird dies deutlich, aber auch noch in diesen Augusttagen. Vor ein paar Wochen ist mir folgendes aufgefallen, dass wenn ich beispielsweise auf unserem Balkon Blumen einpflanze oder in den Blumenkästen arbeite, meine Hände danach anders aussehen, weil Erde daran haftet. Und was sagen wir dann, wir sagen:Ich habe schmutzige Hände, weil sie Erde an sich haben. Welch eine Vorstellung ist das? Welche Abwertung der Erde steckt dahinter? Klar, es handelt sich um Erde. Natürlich muss ich mir auch die Hände waschen, da sich darauf natürlich auch unerwünschte Dinge befinden, die ich nicht auf meinem Brot haben möchte oder mit denen ich andere Leute nicht begrüßen will. Doch was ist wirklicher Schmutz? Die Erde ist kein Schmutz, sie ist nicht schmutzig. Wenn Kinder auf dem Boden spielen oder hinfallen, sagt man oft: "Du hast dich ganz schön schmutzig gemacht." Doch eigentlich haben sie sich eher mit Erde bedeckt.
Wir sind über unser Wurzelchakra mit der Erde verbunden. Die Energie des Wurzelchakra vermittelt uns das Fundament des Lebens. Sicherheit, Standhaftigkeit, sichere Existenz – all das wird hier verkörpert. Und durch das Wurzelchakra kommen wir in Kontakt mit der Erde und dem Urgrund. Auch das ist Erde. Wenn wir vom Urgrund sprechen, dann sprechen wir von der Erde. Wer den Urgrund in sich nicht gefunden hat, dem werden Probleme umhauen, der sucht nach Sicherheit und Schutz.
Die Erde ist ein weibliches Element, das leuchtet ebenfalls ein. Die Erde fördert das Leben, die darin enthaltene Energie führt zur Entstehung von Leben und Fruchtbarkeit. Aus diesem Grund verstehen wir sofort, dass es sich um etwas Weibliches handelt. Ich lade dich ein, heute hinauszugehen und auf der Erde zu stehen. Ich erinnere mich an ein Interview, das ich vor einiger Zeit geführt habe, über eine Meditationsform, die auf der Erde stehend stattfindet. Das Stehen mit der Erde. Dabei hatte ich es zunächst so aufgefasst, als hieße es: Stehen für die Erde.. Doch wurde ich gleich korrigiert: Nein, es geht darum, wirklich mit der Erde zu stehen. Dies verändert die Beziehung völlig, es handelt sich um eine ganz andere Präposition. Steh nicht auf der Erde, und bete auch nicht für die Erde, sondern sei mit der Erde, stehe mit ihr zusammen. Das ist eine vollkommen andere Einstellung. Versuche einmal, mit der Erde zu stehen, wach mit der Erde zu sein und zu schauen. Die Erde symbolisiert die ungeheure Kraft des Lebens, die überall präsent ist. Wenn du in die Natur gehst, wirst du diese Kraft in jedem Baum und jedem kleinen Blatt spüren. Das ist die Energie der Erde, die aus der Tiefe gezogen wird und nach oben drängt. Ich wünsche dir, dies zu entdecken und nachzufühlen.
Übungen
Mit der Erde stehen
Anleitung
- du liest diesen Text durch, hast eine klare Vorstellung und stellst dich am Sonntagmorgen auf ein selbstgewähltes Fleckchen Erde und öffnest dich für das was ist
- das spricht dich an, aber du kannst dir nicht vorstellen, wie das gehen soll. Dann steck dir Kopfhörer in die Ohren und lass dich anfangs von Heikes Stimme begleiten. (» siehe Audiodatei rechts). Dann nimm die Kopfhörer raus uns hör was dort ist wo du bist.
- steh mit Schuhen oder barfuß
- vielleicht möchtest du neben dem stehen auch andere Positionen ausprobieren (eine mitgebrachte Unterlage kann hilfreich sein): Kauern (Demuts- oder Gebetshaltung), Liegen (auf dem Rücken oder Bauch), Sitzen (satt auf der Erde) – , wechsle frei von einer zur anderen
(aus: https://academy.pioneersofchange.org/calendarentry/sumcb-standing-with-the-earth/)
Gebet
Mutter Erde lehre mich ruhig zu sein, wie es die Gräser in neuem Licht sind.
Mutter Erde lehre mich zu leiden, wie es alte Steine an der Erinnerung tun.
Mutter Erde lehre mich demütig zu sein, wie es Blüten am Anfang sind.
Mutter Erde lehre mich fürsorglich zu sein, wie es Mütter mit ihren Kindern sind.
Mutter Erde lehre mich mutig zu sein, wie es der Baum ist, der alleine steht.
Mutter Erde lehre mich Begrenzung, wie sie die Ameise hat, die auf den Boden krabbelt.
Mutter Erde lehre mich Freiheit, wie sie der Adler hat, der in den Himmel steigt.
Mutter Erde lehre mich Akzeptanz, wie sie die Blätter haben, die jeden Herbst sterben.
Mutter Erde lehre mich Erneuerung, wie sie der Samen hat, der im Frühling aufgeht.
Mutter Erde lehre mich, mich selbst zu vergessen, wie geschmolzener Schnee sein Leben vergisst.
Mutter Erde lehre mich, mich an Freundlichkeit zu erinnern, wie trockene Felder bei Regen weinen.
Gebet der Ute-Indianer (Großes Becken – Great Basin)
Essen
Kaum ein anderes Element bietet sich so essenziell zum Erleben an wie die Erde selbst. Viele unserer Gemüsearten wachsen in der Erde. Manche haben sogar einen richtig erdigen Geschmack, wie beispielsweise Rote Beete. Aber probiere auch gerne wieder einmal eine Möhre, ein Radieschen, eine Petersilienwurzel oder eine Pastinake aus – und natürlich nicht zu vergessen, die Kartoffel.
Im Grunde genommen isst du die Wurzeln, die sich tief ins Erdreich graben, um Nährstoffe und Wasser für die gesamte Pflanze zu suchen und zu sammeln.
Du kommst also die Erdktaft zu spüren und zu schmecken.