Du kommst nach Hause, der Tag war lang, deine Nerven liegen blank. Und plötzlich ist da dieses Gefühl:
„Ich brauch jetzt irgendwas!“
Etwas Gutes. Etwas, das dir schmeckt, dich ablenkt, dich belohnt.
Vielleicht ist es ein Glas Wein, eine Serie, ein teures Parfum, ein Onlinekauf.
Etwas, das dir das Gefühl gibt:
„Das ist jetzt nur für mich!“
Kennst du das? Ich kenne es sehr gut. Und ich bin mir sicher, du auch.
Doch so nachvollziehbar dieses Gefühl ist – ich muss dir etwas sagen:
Es ist ein Irrtum.
Ein gewaltiger Irrtum.
Denn die Wahrheit lautet:
Du brauchst nichts. Wirklich nichts.
Die Illusion des „Brauchens“
Wir leben in einer Welt, die uns ständig zuflüstert, dass wir etwas brauchen.
Marketing, Werbung, soziale Medien – alles schreit:
„Nur wenn du dies hast, bist du schön.“
„Nur wenn du das erreichst, bist du erfolgreich.“
„Nur mit jenem Lifestyle bist du endlich glücklich.“
Und es geht nicht nur um Luxusautos oder Fernreisen. Es fängt klein an:
Der bessere Kaffeefilter, die besonders gesunde Milch, die neueste App zur Selbstoptimierung.
Alles suggeriert: Du bist nicht genug.
Und deswegen brauchst du... mehr.
Die große Lüge
Aber das ist eine Lüge.
Du brauchst all diese Dinge nicht, um zufrieden zu sein.
Denn du bist nicht hier, um zu haben –
du bist hier, um zu sein.
Und dieses Sein ist vollständig.
In sich ruhend.
Genährt aus einer Quelle, die nichts Äußeres braucht:
Liebe.
Was du wirklich bist
Im tiefsten Kern deines Wesens bist du nicht Mangel, sondern Fülle.
Nicht Bedürftigkeit, sondern Sein.
Und dieses Sein braucht keine Anerkennung, keinen Applaus, kein Produkt.
Natürlich:
Ein schönes Gespräch, ein gutes Essen, ein Urlaub – all das ist wunderbar.
Aber du brauchst es nicht.
Denn was du zu brauchen meinst, macht dich abhängig.
Und wer abhängig ist, ist nicht frei.
Du brauchst nichts – weil du bist.
Die Ersatzstücke der Welt
All das, was wir zu brauchen glauben –
die Rollen, die Erfolge, die Anerkennung –
sind oft nur Prothesen.
Ersatzstücke für etwas, das wir längst in uns tragen:
die Verbindung zu uns selbst.
Und tiefer noch:
die Verbindung zum Göttlichen in uns.
Die Werbung will dir einreden, dass dir etwas fehlt.
Dass du nicht genug bist.
Doch der wahre Schatz liegt nicht „da draußen“.
Er liegt in dir.
Die Rückkehr zum Ursprung
Erinnerst du dich an die alten Märchen?
Jemand zieht hinaus in die Welt, um einen Schatz zu finden –
und erkennt am Ende: Der Schatz lag die ganze Zeit zu Hause.
Du bist dieser Schatz.
Wenn du dich selbst gefunden hast –
wenn du in deinem innersten Sein angekommen bist –
dann brauchst du nichts mehr.
Weil du alles bist.
Der Weg dorthin
Wie kommst du in dieses Sein, in diese innere Fülle?
Hier sind drei Schritte, die dich begleiten können:
1. Sei präsent.
Sei im Moment.
Nicht im Gestern, nicht im Morgen.
Nur im Jetzt kannst du dich selbst wirklich spüren.
2. Durchschaue die Verlockungen.
Erkenne die Tricks der Werbung, die dich abhängig machen wollen.
Die dir suggerieren: „Du bist nicht genug.“
Doch du bist genug.
3. Lass los.
Lass die Idee los, dass du etwas brauchst.
Denn alles, woran du dich klammerst, hält dich fest.
Und Freiheit beginnt dort, wo du nichts mehr brauchst, um du selbst zu sein.
Der Hunger ist Sehnsucht nach dir selbst
Was wir oft als „Hunger“ erleben – nach Dingen, Anerkennung, Erlebnissen –
ist in Wahrheit eine Sehnsucht nach uns selbst.
Nach der Liebe in uns.
Nach Gott, dem Urgrund in unserer Tiefe.
Wenn du diesen Urgrund findest, wirst du satt.
Nicht oberflächlich, sondern in der Tiefe.
Und diese Sättigung kann dir nichts und niemand von außen geben.
Denn du bist die Quelle.
Zum Schluss
Vielleicht denkst du jetzt:
„Das klingt schön – aber ich spüre diese Liebe in mir nicht.“
Das ist okay.
Dann stell sie dir vor.
Das reicht für den Anfang.
Denn du bist nicht hier, um dich zu optimieren.
Nicht, um Erwartungen zu erfüllen.
Nicht, um etwas zu brauchen.
Du bist hier, um zu sein.
Und das genügt.