Bei Youtube berichten viele Medien davon, also Menschen, die Kontakt mit dem Jenseits herstellen können, dass sie schon mehrmals gelebt haben. Ich habe mal gesehen, dass ein Medium sogar von 20 verschiedenen Leben berichtete. Ob das immer so stimmt und was daran wahr oder falsch ist, das kann letztlich niemand sagen. Aber die Frage ist wichtig, wie wir uns das Leben nach dem Tod vorstellen. Leben wir nur einmal oder werden wir wiedergeboren. Darüber möchte ich sprechen und Dir am Ende Hinweise geben, wie Du mit solchen Fragen umgehen kannst, die wir nicht endgültig entscheiden können.
Ich begrüße Dich zu meinem neuen Video. Schwarzwald Wölfin fragte mich Folgendes: “Mich würde mal generell interessieren, ob Du an Reinkarnation glaubst oder wie Du das siehst”. Und nachdem ich für mein letztes Video ebenfalls eine ähnliche Frage gestellt bekommen habe war klar, es wird Zeit darüber zu sprechen.
Ich stelle mich der Frage
Ich habe mich nämlich seit vielen Monaten eher gesträubt dazu etwas zu sagen, weil es sich einfach unserem Wissen entzieht. Aber dennoch habe ich eine Idee von dem, was möglich sein kann und was mir am plausibelsten erscheint. Davon möchte ich sprechen. Ich glaube zudem, dass es eine unmittelbare Auswirkung auf unser Leben hat, von welcher Vorstellung ich ausgehe - selbst, wenn ich mich weigere eine Vorstellung zu haben, hat das Auswirkungen. Also stelle ich mich lieber dieser Herausforderung.
Klassisch christlich, also christlich so, wie wir es kennen - nebenbei gesagt: es gibt mehr Spielarten christlichen Lebens, als wir meinen - also im herkömmlichen Cristentum ist klar: Wir werden einmal geboren und erst durch die Heilstat Jesu erlangen wir ewiges Leben. Da ist schlicht und einfach kein Platz für Reinkarnation, weil das ewige Leben eben erst durch Jesus gekommen ist und wir es von ihm empfangen.
Auch wenn ich nicht sagen kann und will, dass das nicht stimmt, scheint mir aber eine andere Vorstellung plausibler und einleuchtender zu sein.
Präexistenz
Die Frage, ob ich schon mal gelebt habe kann ich auch so formulieren: Habe ich vor meiner Geburt bereits gelebt? Gibt es also das, was man Präexistenz nennt. Und da kann ich sagen, ja, das scheint mir wirklich logisch. Ich glaube, dass wir vor unserer Geburt gelebt haben, dass unsere Seele vor uns gelebt hat und wir in diese Welt hinein inkarniert wurden. Wir gehen alle den gleichen Weg, den Jesus gegangen ist. Wir sind Inkarnationen. Unsere Seele verlässt das, was wir Himmel nennen und taucht in diese Welt ein, taucht in den Körper oder die Körperlichkeit ein, in die Vergänglichkeit. Damit verbunden ist eine Aufgabe, die wir haben und die uns mitgegeben ist. In unserem Leben ist es daher wichtig, diese Aufgabe zu entdecken und sie zu tun.
Diese Vorstellung hat es im Christentum am Anfang auch gegeben, wurde aber verworfen. In den klassischen Evangelien ist dazu auch nichts zu finden, wohl aber im Thomasevangelium, das ich sehr schätze.
Wiedergeburt
Wenn ein Mensch stirbt, dann entscheidet der Grad seiner gelebten Liebe darüber, ob er oder sie erneut in die Welt inkarniert wird. Außerdem ist natürlich noch unsere Aufgabe da, die wir erledigen sollen. Oft haben wir noch Raum für Verbesserung, dafür, uns weiter zu entwickeln und so geht der Prozess weiter, wir werden wieder inkarniert, bis der Grad der Liebe erreicht ist, um in den Himmel aufgenommen zu werden.Bei der Inkarnation vergisst die Seele alles, was sie weiß und sie weiß alles. Denn der Himmel ist der Ort, indem alles gewusst wird, in dem alles Wissen zugegen ist, wo die Dinge (materielle oder immaterielle) Dinge in ihrer Wesenhaftigkeit gesehen werden. Im Erdenleben heißt daher Wissen zu erlangen, sich zu erinnern. Alles was ich mir an Wissen aneigne, ist nichts anderes, als mich an das zu erinnern, was ich vor diesem Erdenleben schon mal gewusst habe.
Wer in seinem Erdenleben unbewusst bleibt, wird sich auch weniger erinnern können und weniger wissen. Mit der Bewusstseinsarbeit beginnt der Weg der Erinnerung und der Prozess mir über meiner Zugehörigkeit zum Himmel im Klaren zu werden..
Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie hier nicht richtig sind, oder dass sie etwas oder jemand anderes sind. Wieder andere spüren, dass sie schon mal gelebt haben. Manches mag eher eine fixe Idee sein, aber die Phänomene sind doch so stark und treten in verschiedenen Kulturen auf, dass wir sie für einen Hinweis halten können, natürlich nicht für einen Beweis, dass das Leben und diese Welt vielschichtiger sind, als wir meistens annehmen.
Und so verstehe ich auch Jesus, als einen der größten Erinnerer und einen der stärksten Erwecker auf diesem Planeten. Das war sein Anliegen, dass wir erkennen, wer wir sind, dass wir uns nicht als derjenige und diejenige definieren, die wir jetzt sind, dass wir nicht meinen, diese Welt wäre schon alles. Vielmehr geht es darum, unsere Aufgabe als Erweckte, Auferweckte wahrzunehmen und dieser Welt zu helfen, zu erkennen wer und was sie wirklich ist.
Platon
Es ist Platon, der diese Ideen erstmal so ausführlich beschrieben hat und die ich von ihm übernommen habe. Er hat weit vor Jesus gelebt. Aber viele erste Christen haben darin eine Möglichkeit gesehen, das Christentum anders zu verstehen, als es die Anhänger der vier Evangelien in unserer heutigen Bibel getan haben. Und so entwickelte sich so etwas wie ein platonisches Christentum. Es hat als Referenzpunkt das Thomasevangelium, das ja erst in Gänze seit dem Jahr 1945 bekannt ist und erst sehr zögerlich in die Christenheit Einzug nimmt.
Mir geht es nicht darum zu sagen, das eine ist falsch und das andere ist richtig, mir geht es nicht um irgendwelche neuen Dogmen. Worum es mir geht ist, weiter zu denken, selber zu denken und selber zu entscheiden, was plausibel erscheint und was nicht.
Was Du bedenken solltest
Und deshalb sind mir zwei Dinge wichtig:
Vertraue darauf, was Dir als gut und richtig erscheint. Prüfe alles und setze dann Dein ganzes Vertrauen darauf, gestalte Dein Leben danach, was Du für richtig hältst. Das ist ganz wichtig.
Und dann ziehe den Zweifel in Betracht: Dennoch bleibe Dir bewusst, dass wir es nicht wissen können und daher verdamme nicht den eigenen Zweifel, sondern hüte ihn. Er behütet Dich seinerseits davor, andere für anderes zu verurteilen und eigene Dogmen zu verkünden, die Dich letztlich blind machen.
Mich interessiert es jetzt brennend, was Du dazu denkst und fühlst. Lass es mich gerne durch einen Kommentar wissen.
Für jetzt wünsche ich Dir eine frohe und gute Zeit.