Warum wir uns manchmal selbst sabotieren – und wie wir damit aufhören können
Da läuft endlich alles gut. Du hast dir etwas aufgebaut, spürst Rückenwind, dein Leben fühlt sich leicht und stimmig an. Und dann – ein Missgeschick, eine unbedachte Entscheidung, ein kleiner Rückfall. Plötzlich kippt die Balance, und du merkst: Ich bin gerade dabei, mein eigenes Glück zu zerstören.
Vielleicht kennst du solche Momente auch. Es muss nicht gleich dramatisch sein, aber oft spüren wir im Alltag: Da gibt es innere Tendenzen in uns, die uns das Leben schwer machen. Wir wissen genau, was gut für uns wäre – und tun dennoch das Gegenteil.
Warum?
Der innere Gegenspieler
In vielen Menschen lebt ein innerer Anteil, der sabotiert. Der uns das Glück nicht gönnt, der lieber festhält an alten Mustern, negativen Überzeugungen, an Leid und Schuld. Dieser Anteil greift zu übermäßigem Alkohol, treibt uns in toxische Beziehungen oder lässt uns Situationen wiederholen, die uns nicht guttun.
Selbstsabotage hat viele Gesichter. Und sie kommt selten von außen – sie entsteht in uns selbst. Doch woher kommt dieser Gegenspieler?
Familiäre Verstrickungen
Ein Schlüssel liegt oft in unserer Herkunft. In der systemischen Arbeit spricht man von „Verstrickungen“. Schon als Kinder identifizieren wir uns – unbewusst – mit dem Schicksal eines Eltern- oder Großelternteils. Aus einem inneren Drang nach Ausgleich wiederholen wir dann deren Leid. Wir gehen Wege, die nicht unsere eigenen sind. Wir strafen uns, weil tief in uns ein Gefühl wirkt: Ich darf kein gutes Leben haben.
Schuld und Selbstbestrafung
Ein anderer häufiger Grund für Selbstsabotage ist Schuld. Wer in seiner Kindheit vermittelt bekam, „nicht okay“ zu sein, übernimmt diesen Glaubenssatz. Ich bin schlecht. Ich habe kein Glück verdient. Und so wird jedes Scheitern zur Bestätigung. Das Unbewusste liebt diese Wiederholungen – denn sie geben uns paradoxerweise Sicherheit: Wenn das alte Muster sich bestätigt, fühlt sich das zumindest vertraut an.
Die Kraft des Traumas
Auch unverarbeitete Traumata können zur Wurzel von Selbstsabotage werden. Das Unbewusste bevorzugt negative Muster, weil sie – evolutionär gesehen – dem Überleben dienen sollen. Doch was einmal Schutz war, wird später zur Falle. Ein inneres Script beginnt zu wirken: Das Leben ist schwierig. Ich bin falsch. Es darf mir nicht gut gehen. Und so wiederholen wir, was wir kennen, nicht was uns heilt.
Der erste Schritt: Bewusstwerdung
Wie also da herauskommen?
Der erste und wichtigste Schritt ist das Erkennen. Zu sehen: Da ist ein Anteil in mir, der mir nicht guttut. Der immer wieder dieselben Kreise zieht. Das ist kein Grund zur Verurteilung – im Gegenteil. Es geht nicht um Schuld, sondern um ein ehrliches Hinsehen.
Beobachte dich: Gibt es Muster, die sich wiederholen? Immer wieder gescheiterte Beziehungen? Immer wieder Jobverlust, Rückzug, Rückfall in alte Gewohnheiten?
Dann lohnt es sich, die Frage zu stellen: Was in mir sorgt dafür?
Die Sabotage externalisieren
Manchmal hilft es, diesen sabotierenden Anteil zu externalisieren. Nicht im Sinne von „Dämonen“ wie in alten Zeiten – aber im Sinne einer inneren Gestalt. Sprich mit diesem Anteil. Sag: Ach, da bist du wieder. Ich sehe dich. Ich weiß, was du willst – aber ich wähle heute etwas anderes.
Du kannst Freund:innen bitten, dich sanft daran zu erinnern, wenn du wieder in alte Muster rutschst. Und du kannst beginnen, dir selbst zuzuhören: Welche inneren Sätze wiederholen sich ständig? Ich bin nicht genug. Ich bin schuld. Ich verdiene kein Glück. Schreib sie auf. Und dann – nach und nach – verabschiede sie.
Der Weg zu dir selbst
Der Ausstieg aus der Selbstsabotage ist immer auch ein Weg zur eigenen Würde. Zu erkennen: Ich bin richtig. Ich bin gut. Ich habe ein Recht auf ein glückliches Leben. Das ist keine Überheblichkeit. Es ist geistige Gesundheit.
Besonders in der Spiritualität liegt hier ein Schlüssel. Denn im göttlichen Selbst – nenn es Seele, Essenz oder inneren Christus – gibt es keine Selbstsabotage. Dort findest du Klarheit, Verbundenheit, Wert. Dort weißt du: Du bist getragen. Du darfst glücklich sein.
Wenn du diesen göttlichen Anteil in dir berührst, wandeln sich die alten Glaubenssätze. Dann entstehen nicht mehr Glaubens-Sätze, die du irgendwo aufgeschnappt hast – sondern Seins-Sätze, die aus deinem innersten Wesen kommen. Ich bin Liebe. Ich bin getragen. Ich bin frei. Und aus diesem Sein heraus wird der sabotierende Anteil stiller. Vielleicht heilt er sogar.
Du bist es wert
Selbstsabotage endet, wenn du beginnst, gut zu dir zu sein. Dich zu fördern. Dich zu unterstützen, wo es nur geht. Und: dich selbst nicht mehr zu verraten. Denn du bist es wert.
Wenn du merkst, dass du Begleitung auf diesem Weg brauchst, melde dich gerne für ein kostenloses Kennenlerngespräch. Ich unterstütze Menschen dabei, wieder zu ihrer inneren Klarheit und Kraft zu finden – auch durch spirituelle Tiefe und psychologisches Verstehen.
Der Weg zu einem guten Leben beginnt damit, dich selbst nicht mehr im Stich zu lassen.
Und das wünsche ich dir von Herzen.