Eine Ordensschwester, die an Krebs erkrankt war, wurde gefragt: „Fragen Sie Gott nicht manchmal, warum gerade Sie? Sie leben in einem Kloster, leben nach den Regeln der Kirche, beten viel und tun Gutes und dann diese Krankheit. Da kann man doch fragen, warum es Sie trifft, wo sie doch so verbunden sind mit Gott, oder?“
Die Nonne antwortete: „Ich stelle mir diese Frage nicht, ich frage höchstens: Warum ich denn nicht?“
Es führt immer wieder zu Glaubenskrisen, wenn eine schwere Krankheit diagnostiziert wird: Ich habe doch alles getan, ich war immer anständig und nun das! Aber das gilt auch für Menschen außerhalb des kirchlichen Spektrums. Eine Krankenschwester erkrankte an einen Tumor und alle fragten sich, warum gerade sie. Sie hat vegan gelebt, nur Bio-Produkte gekauft und Sport getrieben. Wieso wird sie dann krank?
Die Fragen ähneln sich, nicht wahr?
Wir müssen aber einsehen, dass es keine Sicherheit im Leben gibt. Es ist gut, sich gut zu verhalten, Bio-Produkte zu kaufen, Sport zu treiben und zu beten. Aber auch dann werden wir letztlich von Leid und Not nicht verschont. Wir müssen lernen mit der Unverfügbarkeit des Lebens zu leben, damit, dass das Leben immer ein unwillkürlicher Prozess ist, den wir nicht regulieren oder bestimmen können. Wir meinen das manchmal und dann werden wir irgendwann erkennen, welchem Trugschluss wir aufgesessen sind.
Alles ist offen und bleibt offen. Das muss man ertragen lernen.
DAVID