Was sucht meine Seele wirklich? Ein Wegweiser besonders für die zweite Lebenshälfte

23. August 2025

Sehnsucht ist die größte Kraft in unserem Leben. Sie treibt uns an, lässt uns Grenzen überschreiten und bringt uns dazu, Dinge zu wagen, die wir aus Vernunftgründen vielleicht niemals tun würden. Ganze Revolutionen sind aus Sehnsucht geboren: Menschen gingen auf die Straße, trotz Panzern, trotz Gewehren – weil sie eine Sehnsucht nach Freiheit in sich spürten.

Doch Sehnsucht zeigt sich nicht nur in den großen politischen Momenten. Sie begleitet uns das ganze Leben hindurch, leiser, intimer, oft verborgen. Und sie verändert sich, so wie wir uns verändern.

Was Sehnsucht nicht ist

Wir verwechseln Sehnsucht oft mit etwas anderem. Mit Triebhaftigkeit zum Beispiel: mit Hunger, mit Lust, mit Gier. Doch das ist nicht Sehnsucht. Das ist Bedürfnis. Auch Wünsche, Launen oder spontane Ideen sind nicht Sehnsucht.

Bedürfnisse lassen sich stillen. Hunger vergeht. Der Wunsch nach Anerkennung kann erfüllt oder enttäuscht werden. Doch Sehnsucht geht tiefer. Sie nimmt den ganzen Menschen mit. Sie ist unerschöpflich und kennt keine Grenze.

Die unschuldige Kraft

Sehnsucht ist immer existenziell. Sie kümmert sich nicht um die kleinen Alltagsdetails, sondern um die großen Bewegungen des Lebens. Selbst wenn wir im Laufe unseres Lebens an unserer Sehnsucht scheitern, bleibt sie in ihrem Kern unschuldig, rein und klar.

Gerade in der zweiten Lebenshälfte zeigt sich das besonders. Wir merken, dass äußere Anerkennung, Besitz oder große Aufgaben weniger wichtig werden. Rollen, Projekte, berufliche Erfolge treten zurück. Und plötzlich taucht etwas auf, das vielleicht lange verdeckt war: die alte, unverbrauchte Sehnsucht nach Tiefe, nach Freiheit, nach Gott.

Die Frage Jesu: „Was willst du, dass ich dir tue?“

Im Neuen Testament begegnet Jesus einem Blinden. Und er stellt ihm eine Frage, die zugleich die Frage an jeden Menschen ist:

„Was willst du, dass ich dir tue?“

Das ist keine Frage nach oberflächlichen Bedürfnissen. Sie zielt auf das Wesentliche, auf das Innerste. Auf die Sehnsucht.

Diese Frage gilt auch dir:
Was ist deine tiefste Sehnsucht?
Wonach sehnt sich deine Seele wirklich?

Alles Lebendige sehnt sich

Nicht nur Menschen kennen Sehnsucht. Jeder Baum, jeder Grashalm trägt sie in sich. Pflanzen wachsen nach oben, suchen das Licht, überwinden Hindernisse. Diese Bewegung ist mehr als Biologie. Es ist Ausdruck des Lebens selbst: die Sehnsucht nach dem Höheren.

Im Menschen jedoch klingt noch etwas Tieferes: die Sehnsucht nach Gott. Und diese Sehnsucht ist nichts anderes als Gottes eigene Sehnsucht nach uns. In Momenten der Schönheit – auf einem Berggipfel, am Meer, bei einem Sonnenuntergang – berührt uns dieses Echo. Unsere Sehnsucht trifft auf Gottes Sehnsucht.

Sehnsucht als Weg

Sehnsucht ist Motor und Kompass. Sie führt uns ins Gebet, in die Stille, in die Suche nach Wahrheit und Tiefe. Sie stellt uns die Fragen, die uns bewegen:

  • Lebe ich so, wie es meiner Sehnsucht entspricht?

  • Oder habe ich mich mit Ersatzlösungen, mit „spirituellem Junkfood“ zufriedengegeben?

Wichtig ist, die eigene Sehnsucht zu lieben. Sie ernst zu nehmen. Sie zu reinigen von Verwechslungen mit bloßen Wünschen. Denn die großen Entscheidungen im Leben sollten im Einklang mit unserer Sehnsucht stehen.

Kein Mensch, keine Beziehung, kein Erfolg wird je unsere Sehnsucht vollständig stillen. Und das ist gut so. Es hält uns in Bewegung. Es ruft uns, weiterzugehen, Altes loszulassen und Neues zu wagen.

Die Spur deiner Seele

Deine Seele sucht das Größte, das Schönste, das Ewige. Sie lässt sich nicht abspeisen mit Oberflächlichkeiten. Sie kennt nur Superlative.

Darum:
Gehe den Weg deiner Sehnsucht.
Folge ihrer Spur.
Und vertraue darauf, dass sie dich trägt – dein Leben lang.


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