Wie du in einer lauten Welt bei dir selbst bleiben kannst

6. September 2025

Ich halte es für eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: bei mir zu bleiben, mitten in dieser Welt, mitten in dieser Gesellschaft.
Wie gelingt es mir, wenn ich mit vielen Menschen zusammen bin? Wie gelingt es, wenn alles an mir zieht?

Denn nur wenn ich bei mir bin, fühle ich mich wirklich wohl. Nur dann bin ich lebendig, kraftvoll, klar. Und doch: Immer wieder verliere ich mich. Menschenmengen, Veranstaltungen, Erwartungen – all das reißt mich heraus. Dann merke ich, wie mühsam es ist, in der eigenen Mitte verankert zu bleiben.

Eine laute Welt ist nicht nur Lärm

Laut ist nicht nur der Presslufthammer vor dem Fenster oder der Verkehr vor der Tür.
Laut ist alles, was sich aufdrängt. Menschen, die zu nah kommen. Situationen, die uns vereinnahmen. Menschenmengen, die innerlich dröhnen.

Auch die subtilen Bedrohungen der Medien gehören dazu: „Ein Höllensommer steht bevor!“, „Ein katastrophaler Herbst erwartet uns!“ – Schlagzeilen, die unser inneres Alarmsystem triggern. Vieles tritt gar nicht ein, aber die Angst bleibt.

Natürlich gibt es auch reale Bedrohungen: Klimawandel, Kriege. Aber egal, ob eingebildet oder real – die Frage bleibt: Wie bleibe ich in alldem bei mir?

Was bedeutet es, bei sich zu bleiben?

Für mich heißt es zunächst: Ich spüre mich.
Ich nehme meine Bedürfnisse wahr. Nicht, um sie sofort zu erfüllen, sondern um überhaupt zu wissen, was in mir geschieht.

Bei mir sein heißt auch: Reize regulieren. Innerlich einen Schritt zurücktreten. Manchmal auch äußerlich: kurz frische Luft, ein paar Minuten Pause, Abstand.

Und es heißt: mit meiner Quelle verbunden sein. Wenn ich den Kontakt zu ihr verliere, dörrt etwas in mir aus. Menschen und Erwartungen ziehen an mir, und ich habe nichts mehr zu geben. Bin ich aber mit meiner Quelle verbunden, dann fließt Energie. Ich bleibe gehalten – auch mitten im Strudel.

Wege, um bei dir zu bleiben

Es gibt keine großen Techniken. Es sind kleine Schritte, kleine Entscheidungen. Aber sie machen den Unterschied.

1. Grenzen setzen

Nicht nur nach außen, sondern vor allem innerlich. Ich muss nicht ständig in Verbindung mit allem stehen. Ich darf die Welt auch einmal Welt sein lassen.

Ein Meditationsseminar hat mir gezeigt: Es ist heilsam, nicht immer Kontakt herzustellen. Ein entspannter, gesammelter Blick darf auch ernst wirken – ohne unfreundlich zu sein.

2. Präsenz üben

Wirklich da sein kann ich nur, wenn ich bei mir bin. Präsenz heißt, dass die göttliche Energie durch mich hindurchströmen darf – nicht übermäßig, sondern in einem regulierten, klaren Maß.

3. Eigene Wertigkeit anerkennen

Wenn ich weiß, dass ich es wert bin, kann ich mir Erlaubnis geben: zehn Minuten nur für mich, ein klares Nein, ein Rückzug ohne Rechtfertigung.

4. Rückzugsorte schaffen

Ein Sessel, ein Platz im Park, ein innerer Raum. Für mich ist es meine tägliche Meditation: glasklar da sein, ohne mich mit etwas zu verbinden. Ein Schutzraum, der mich auch durch den Tag trägt.

5. Natur und Schönheit suchen

Die Natur zieht dich nicht weg von dir, sie belässt dich bei dir. Ein Spaziergang, das Rauschen der Blätter – all das führt zurück in die Mitte.
Auch Schönheit nährt die Seele. Ein Bild, eine Blume, ein Stein – kleine Zeichen der Schönheit, die dich wieder zu dir selbst holen.

6. Den Körper spüren

Ein Bodyscan, ein Atemzug in den Hara – eine Handbreit unter dem Nabel. Wenn ich meinen Körper spüre, bin ich bei mir.

7. Erlaub dir, etwas zu verpassen

Wir verpassen ständig etwas. Aber das Wesentliche verpasst dich nicht – es findet dich. Wer nichts verpassen will, verpasst sich selbst.

Am Ende: Die Quelle

Viele Menschen sind überall – nur nicht bei sich. Vielleicht, weil sie Angst haben. Aber nur dort, im Bei-sich-Sein, liegt alles: die Quelle, die Kraft, Gott selbst.

Wenn du bei dir bist, kann der göttliche Strom durch dich wirken – in diese Welt hinein.
Und genau das ist es, was wir in einer lauten, aufdringlichen Welt brauchen.


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