4. November 2017

Vielleicht geht es Dir ähnlich wie es mir erging, nachdem ich mein erstes Meditationswochenende besucht hatte. Während des Wochenendes ging es mir richtig gut. Ich konnte gut meditieren, meine Gedanken waren nicht zu übermächtig und ich fühlte mich ganz bei mir, geradeso, wie man es sich auf einem solchen Wochenende wünscht. Und auch die Tage danach, wenn ich für mich ganz alleine meditierte, war alles fast perfekt.
Stets konnte ich entspannt von meinem Meditationshocker aufstehen und war irgendwie ganz gereinigt.
Doch nach wenigen Wochen veränderte sich das. Mir fiel es immer schwerer, meine Gedanken kommen und gehen zu lassen, der Hocker wurde unbequem und ich ungeduldig.
Das ist zunächst einmal ein ganz normaler Prozess. Und wenn Du immer nur wunderbare Zeiten der Meditation hast, wo Du in himmlische Sphären entgleitest, dann solltest Du Dir eher Gedanken darüber machen. Denn die trockenen Zeiten sind extrem wichtig für die Meditation. Aber davon möchte ich jetzt gar nicht sprechen.
Sprechen möchte ich darüber, wie es Dir gelingt – obwohl es Zeiten gibt, in denen Dir die Meditation schwer fällt, dennoch alles zu tun, damit Du daraus Kraft schöpfen kannst, und nichts Unnötiges zu machen, was es Dir zusätzlich erschwert.
Daher zeige ich Dir heute, wie Du intensiver meditieren kannst, 7 Tipps die aus meiner eigenen Meditations-Praxis.

1. Vorher nichts essen

Eine Zeit lang habe ich kurz vor der Meditation zu Abend gegessen. Das ergab sich einfach aus meiner Tagesroutine heraus und ich habe mir auch nichts dabei gedacht. Doch dann merkte ich, dass ich während der Meditation immer schlucken musste, da mir förmlich das Wasser im Munde lief. Wenn ich alleine meditierte war das weniger problematisch. Doch meditiere ich auch regelmäßig in einer Gruppe und da wurde es für mich zunehmend unangenehm, Schluckgeräusche zu produzieren. So begann ich, zwei Stunden vor der Meditation zu essen und direkt danach ein zweites kleines Abendessen einzunehmen und das Problem war verschwunden und ich konnte wieder intensiver meditieren.

2. Mache Körperübungen, bevor Du beginnst

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Ich spüre, dass Körperübungen mir helfen, bei mir anzukommen. Das hat ganz konkrete Hintergründe. Unser so genanntes Selbst hat seinen Sitz in einer bestimmten Hirnregion und diese Region ist besonders stark verknüpft mit unserem Körper. Das heißt, wenn ich meinen Körper intensiv wahrnehme, dann aktiviere ich das Selbst in mir und das verschafft mir das angenehme Gefühl, ganz bei mir angekommen zu sein. Daher empfehle ich Dir Körperübungen vor der Meditation – vor allem ruhige und fließende Bewegungen. Die Klassiker sind natürlich: Yoga, Tai Chi oder Qui Gong. Es muss wirklich nichts Kompliziertes und Anstrengendes sein. Hauptsache, Du spürst Deinen Körper. Und wer wie ich viel am Schreibtisch sitz, der wird seinen Körper oft gar nicht spüren. Mir hat es geholfen, bei mir anzukommen und ruhig und mir selber nahe in die Meditation zu gehen.

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3. Sorge für frische Luft

Müdigkeit ist ein typisches Thema für jemanden, der intensiver meditieren möchte oder mit der Meditation beginnt. Auch ich habe Phasen, wo ich totmüde bin und ich gebe zu, schon die ein oder andere Meditation in einem dösenden Zustand verbracht zu haben. Und ich vermute, dass es vielen ähnlich geht. Natürlich wollen wir wach sein und bleiben, wollen unseren Atem spüren und in der reinen Wahrnehmung bleiben. Daher sollten wir überlegen, was wir tun können, um wacher innerhalb der Meditation zu sein. Mein Favorit ist frische Luft. Bevor Du beginnst zu meditieren, öffne das Fenster, sorge für einen guten Durchzug und schließe es dann wieder. Wenn der Raum mit frischer Luft versorgt ist, dann hilft Dir das, wacher zu sein und zu bleiben.

4. Mach ein Ritual am Anfang

Ich bin ein Freund von Ritualen und beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema. Rituale eröffnen Räume – nicht nur sichtbare Räume, sondern auch Bewusstseinsräume. Und Meditation ist ein solcher Raum. Wenn Du zu Beginn Deiner Meditation ein kleines Ritual durchführst, dann öffnest Du für Dich den Raum der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Das sind genau die Haltungen, die Du für die Meditation brauchst.
Immer, wenn Du das Ritual durchführst, sagst du Deinem Gehirn: Achtung, jetzt ist wieder Wachheit angesagt und Dein Gehirn wird darauf entsprechend reagieren. dafür musst Du es natürlich durch das Ritual zuvor entsprechend vorbereitet haben, wofür das Ritual steht.
Was kannst Du tun? Ich beispielsweise beginne damit, meinen Platz herzurichten, eine Kerze und ein Räucherstäbchen anzuzünden – ganz ruhig und achtsam. Dann setze ich mich und verneige mich vor einem Bild, das mir viel bedeutet. Das war es auch schon. Es soll zeitlich kurz sein, da es ja nur vorbereiten soll und nicht selber einen Stellenwert neben der Meditation bekommt.
Überlege Dir einfach etwas, was zu Dir passt. Eine Verneigung in alle Himmelsrichtungen, das langsame Lesen eines spirituellen Textes, ein Gebet, ein Mantra…

5. Stress wahrnehmen

Es lässt sich natürlich letztlich nie vermeiden, dass wir nicht doch in einen richtig großen Stress geraten, weil es Zeit ist, mit der Meditation beginnen. Du bist also noch ein weniger außer Atem, spürst die innere Unruhe, das Getriebensein und denkst: Was mache ich hier eigentlich, ich müsste eigentlich am Schreibtisch sitzen, und gehst innerlich Deine To-do-Liste durch. Versuche in einer solchen Situation Deine innere Unruhe und den Druck, den Du verspürst, wahrzunehmen. Welche Qualität hat der Druck, wie und wo spürst Du ihn? Und vielleicht gelingt es Dir auch noch, Dich dem Druck zu nähern und ein wenig Liebe zu schenken. Und genauso machst Du es mit dem Getriebensein und der Unruhe. Mir hat es schon oft geholfen, auch im Stress zu meditieren, indem ich den Stress meditierte.

6. Mach es Dir bequem

Meditation kann nicht nur angenehm sein, muss aber meines Erachtens auch nicht zu einer Qual werden. Daher: Mach es Dir bequem. Ich kann nicht gut sitzen, wenn ich eine Jeans anhabe, so ziehe ich eine andere leichte und bequeme Hose an. Ich sorge dafür, gut sitzen zu können, weder Durst noch Hunger zu haben, dass mir keine Lampe ins Gesicht scheint, die Katzen gut versorgt sind, so dass sie nichts von mir wollen, und manchmal dusche ich vorher, so dass ich das unangenehme Gefühl auf der Haut nach längeren Fahrten los werde. Mit anderen Worten: geh einmal alle für Dich wichtigen Faktoren durch und versuche alles zu optimieren, so dass es für Dich angenehmer ist.

7. Sorge für einen guten Duft oder Musik

Düfte haben eine unmittelbare Wirkung auf uns und können uns in Sekunden in eine andere Welt versetzen. Neulich hörte ich das Klappern von Pappelblättern, durch die der Wind strich. Sofort erinnerte ich mich an meine Kindheit und saß im Sandkasten. Nutze diese Fähigkeit von Düften und beginne vor der Meditation, den Raum in einen angenehmen, Dich beruhigenden Duft zu hüllen, das wird Dir helfen. dafür kannst Du ätherische Öle nutzen oder Raumsprays oder aber Räucherstäbchen.
Musik vor der Meditation kann auch helfen, Dich in eine gute Verfassung zu bringen, wo Du Dich leichter für die Meditation öffnen kannst und Du daher auch intensiver meditieren wirst.
Ich mag dafür beispielsweise manche Musik von Arvo Pärt oder von Aandersan.

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Das sind meine 7 Tipps wie Du intensiver meditierst – vielleicht hast Du noch andere und magst Deine Erfahrungen uns mitteilen, dann nutze die Kommentare.
Mach es gut,

DAVID

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