Du gehst in einen Raum hinein und Du spürst gleich, hier ist es nicht gut. Und dann siehst Du einen Menschen, der vielleicht eine solche für Dich bedrohliche Dominanz ausstrahlt und Du fühlst Dich gleich noch unwohler. Du beginnst Dich abzuwenden, Dich zurückzuziehen, überlegst vielleicht, wie Du den Raum und die Gesellschaft wieder verlassen kannst. Doch im Grunde bist Du die ganze Zeit nur mit diesem Menschen beschäftigt und verlierst Dich selber dabei.
Solche Beispiele gibt es viele und es muss sich dabei nicht immer um eine dominante Person handeln. Wir kommen immer wieder mit Menschen in Berührung, die eine ungute, bedrohliche oder irritierende Energie ausstrahlen.
Wie kann man damit umgehen?
In einem meiner früheren Videos habe ich dieses Thema bereits einmal gestreift und gefragt, ob ich dazu mehr sagen soll. Ich erhielt viele Mails und Kommentare, die mich baten, genau zu diesem Thema mehr zu sagen.
Ich weiß, dass manche mit dem Begriff Energie Schwierigkeiten haben. Für viele ist er zu esoterisch, gehört zu einer typischen Sprache von spirituellen Menschen, die überall Energien spüren.
Ich finde allerdings, dass der Begriff Energie das Empfinden sehr gut beschreibt, das ich habe, wenn ich auf Menschen treffe, die mich allein durch ihre Anwesenheit beeinflussen und manchmal eben auch beeinträchtigen.
Immer geht es um Energie
Aber es geht ja im Kern nicht nur um Menschen. Ich glaube, dass es immer und überall um Energie geht. Wenn ich ein Buch lese, dann lese ich Buchstaben und bekomme Informationen oder werde unterhalten. Doch auch ein Buch hat eine Ausstrahlung auf uns, die jenseits von Buchstaben und Sätzen ist. Das merkt man gerade bei Romanen, die immer eine energetische Ausstrahlung haben. Auch eine Zeitung vermittelt nicht nur Informationen, sondern Energie. Ein Satireblatt hat eine andere Energie als eine konservative Zeitung.
Und auch unsere Kleidung ist nicht nur dafür da, dass wir nicht nackt herumlaufen und zudem noch schön anzusehen sind. Unsere Kleidung ist immer auch ein Teil unserer energetischen Ausstrahlung und manchmal auch unseres energetischen Schutzes oder einer Blockierung. Und auch unser Essen ist nicht nur dafür da, dass wir satt werden oder unsere Lust auf Geschmack stillen, sondern wir nehmen mit der Nahrung pure Energie auf und ich meine jetzt keine Kalorien. Immer ist es auch eine Frage von Energie.
Und so wundert es nicht, dass auch menschliche Begegnungen eine Frage von Energie sind.
Aber niemand will mit allen Energien in Kontakt kommen. Wir wollen ja auch nicht alles essen oder alles lesen. Wir suchen aus, entscheiden und meiden bestimmte Inhalte und bestimmte Nahrungsmittel.
Und so ist es unser gutes Recht und ich möchte auch sagen unsere Pflicht, auch bei Menschen eine Auswahl zu treffen und einen Schutz aufbauen zu dürfen.
Welcher Typ bist du?
Ich unterscheide dabei grundlegend zwei Menschentypen. Es gibt die ausstrahlenden Menschen und die empfangenden Menschen.
Grundsätzlich ist es gut und wichtig, beides sein zu können. Wer immer nur ausstrahlt oder immer nur empfängt, der ist entweder zu dominant und lässt anderen wenig Raum oder lebt unter seinen Möglichkeiten und entwickelt sich nicht.
Wer also vor allem empfangend ist, der sollte daran arbeiten, mehr auszustrahlen. Es ist zum Beispiel das Vertrackte an Menschen, die etwas Gutes wollen, dass sie oft sehr empfangend sind und dadurch anderen Menschen zu viel Raum geben.
Nebenbei bemerkt: Du kannst das Evangelium auch als Anleitung lesen, wie man ohne eine Waffe in der Hand diese Welt beeinflusst und Energie ausstrahlt. Jesus war ganz offensichtlich ein wirklicher Meister darin, Energie in diese Welt zu senden und dabei nicht auf Waffen, Tricks und negative Aggression zu setzen.
Damit solltest Du beginnen
Wenn Du mehr Energie in diese Welt senden möchtest bzw. wenn Du lernen möchtest, Deine Energie angesichts eines sehr dominanten Menschen nicht zurückzuziehen, dann ist das Erste, was Du machen solltest, dies: Steigere Deine Energie. Wenn Dein innerer Energielevel zu schwach ist, dann kannst Du anderen Menschen nicht standhalten. Du kollabierst sozusagen und kannst nur noch in die empfangende Haltung gehen.
Aber konkret, was kannst Du tun, um Deine Energie zu stärken?Schaffe Dir innere Bilder, die Dich stärken und nicht schwächen. Erinnere Dich an Situationen, in denen Du Dich innerlich sehr stark gefühlt hast. Und nimm diese Erinnerung als inneres Bild.
Kleide Dich so, dass Du Dich gut und stark fühlst. Schau Dich an, schau in Deinen Kleiderschrank. Was stärkt Dich und hast Du vielleicht Kleidung, die Dich schwächt?
Ein Duft kann übrigens sehr gut dafür sorgen, dass Du Dich stärker fühlst. Das kann ein Parfüm sein oder ein ätherisches Öl.
Weiter empfehle ich Dir, dass Du Dir Augenblicke schaffst, in denen Du Energie in Dich aufnimmst. Für mich ist das immer bei einem Spaziergang durch die Natur, bei bestimmter Musik, die ich höre oder bei der Meditation. Du solltest wissen, wo und wie Du Energie in Dich aufnimmst.
Deine Wunden und Verletzungen
Es ist auch wichtig, wenn Du weißt, wie Du mit inneren Wunden und Verletzungen umgehen kannst. Sie haben eine ganz eigene Energie und können dafür sorgen, dass Du entweder eine ungute Energie ausstrahlst oder reine Empfängerin wirst und damit von anderen dominiert werden kannst. Und die beste Art, mit solchen Wunden umzugehen, ist Selbstmitgefühl. Es kann Augenblicke geben, wo man Wunden und Kränkungen einschließen muss, weil es schnell geht und weil es gerade nicht anders funktioniert. Doch das sind nur Augenblicksreaktionen, die vertretbar sind. Auf Dauer solltest Du immer zum Selbstmitgefühl zurückkehren. Übe das, lerne, wie es Dir immer wieder gelingt, in ein solches Selbstmitgefühl zurückzukehren.
Dieses Selbstmitgefühl ist auch wichtig, wenn Du feststellst, dass Du Dich wieder von der Energie eines anderen Menschen hast bestimmen lassen. Selbstverletzung ist eine verhinderte Ausstrahlung von Energie.
Kontakt zum Himmel und zur Erde
Was Dir auch noch helfen kann an Deiner Energie zu arbeiten, ist der Kontakt zur Erde und zum Himmel. Das heißt, dass Du Deine Füße spürst. Wenn wir Angst bekommen oder verunsichert sind, dann verlieren wir meistens den Kontakt zum Boden. Das kannst Du daran erkennen, dass Deine Stimme höher wird.Der Boden ist immer eine Quelle von Energie. Lerne gerade in schwierigen Situationen den Boden unter den Füßen zu spüren.
Aber auch der Himmel ist wichtig, die Verbundenheit mit der geistigen Welt, mit Gott. Du kommst schneller in eine verzeihende Haltung Dir selbst und anderen gegenüber, wenn Du mit Gott verbunden bist. Auch das ist etwas, was man lernen kann und meines Erachtens auch lernen muss. Und das heißt, immer wieder zurückzukehren und nicht damit aufzuhören.
Abstand finden
Für mich war noch eine Übung wichtig, nämlich die Meditation, so wie ich sie praktiziere. Dabei übe ich, alle meine Gedanken, Empfindungen, meinen Körper und meine Gefühle zu beobachten. Ich konzentriere mich nicht auf den Atem oder die Hände. Ich beobachte alles. Das hilft mir, mich nicht von meinen Gefühlen bestimmen zu lassen. Ich nehme sie wahr, aber ich überlasse ihnen nicht die Entscheidung, wie ich reagiere. Eine solche Unabhängigkeit ist Gold wert.
Das alles sind wichtige Grundlagen, um in einen Raum zu gehen und sich nicht von anderen beeindrucken zu lassen, zumindest nicht von denen, die nicht gut auf mich wirken. Dazu gehört auch eine Entscheidung, nämlich die, in diese Welt hineinzustrahlen. Manche haben die Haltung, es stehe ihnen nicht zu, sie sind nicht gut genug, nicht würdig oder sie würden den Kontakt zu anderen verlieren. Aber das alles ist nicht wahr. Stehe zu Deiner Stärke, zu Deiner ganz persönlichen und eigenen Stärke und Energie und schenke sie dieser Welt.
Du darfst nicht nur, Du sollst auch Deine Energie in diese Welt senden.
Und wenn es ganz schwer wird?
Nun wird es aber immer wieder Situationen geben, in denen es Dir nicht gelingt, in denen Dir ein anderer Mensch seine Energie aufdrängt, die Du nicht willst. Was dann?
Es kann sein, dass Du dann an Deinem energetischen Schutz arbeiten solltest – das werde ich hier nicht weiter ausführen können, es ist ein eigenes Thema.
Ich möchte Dich auch darauf hinweisen, dass es sein kann, dass Dich der andere Mensch an etwas erinnert. Er oder sie drückt einen Knopf bei Dir, der Dich mit alten Wunden verbindet.
Oder aber Du hast in Dir noch eine Art Programm, das stets dann abläuft, wenn Du bestimmten Menschen begegnest. Es sorgt dafür, dass Du einknickst und zu einer Empfängerin wirst, wo Du lieber Senderin wärest. Ein Trauma kann der Hintergrund dafür sein. Denn ein Trauma ist ja, um es einmal so zu beschreiben, eine Situation, in der ein Übermaß an Energie alle Schranken durchbrochen hat und dich dominierte. Ein Trauma ist immer auch ein energetisches Ereignis.
Und daher kann es gut sein, dass Du auf Situationen stößt, in denen Du an ein Trauma erinnert wirst und Dich wieder so verhältst, wie Du es damals nicht anders konntest. Die Türen werden geöffnet und der Dieb tritt ein.
Es geht also darum, daran zu arbeiten.
Projektionen sind möglich
Aber bedenke auch das bitte: Wenn Du auf einen Menschen triffst, der Dir negative Energie sendet, so kann das auch eine Projektion von Dir sein. Das solltest Du immer abchecken. Nicht alles, was ich bei anderen wahrnehme, ist auch bei anderen vorhanden. Oft werfe ich es erst rüber und sage dann, er hat es oder sie hat. Aber eigentlich ist es meins.
Und dann gibt es das noch: Es kann sein, dass es Dir schwer fällt, Dein Leiden zu verlassen, um eine Lösung oder Heilung zu finden. Das wurde mal in dem Satz zusammengefasst: Leiden ist leichter als lösen. Es kann sein, dass Dir das Opfersein eine Form von Lust und von subtiler Macht verschafft. Zu lösen und zu heilen kann schwer sein, weil es auch ein Verlassen von etwas Vertrauterem bedeutet. Und so kann es dann sein, dass Du Dich doch weiter der Energie eines anderen Menschen öffnest.Auch hier ist eine innere Arbeit notwendig.
Es ist, wie es ist
Weißt Du, jeder Mensch ist auf dem Weg und geht seinen Weg. Und wir wissen nicht, für wen wir negative Energie ausstrahlen und würden uns wundern, wenn wir es wüssten. Und andere wundern sich, dass sie für uns positive Energie ausstrahlen. Jeder ist auf seinem und ihrem Weg. Versuche damit Frieden zu schließen, dass es solche und solche Menschen gibt. Und versöhne Dich auch damit, dass es sein kann, dass die Ausstrahlung negativer Energie Teil eines Weges zu etwas Gutem ist.