Das Samenkorn.
Hineingeworfen,
verloren gegangen,
verirrt und vergessen,
hingestreut mit großer Absicht,
verweht oder fallen gelassen.
Gewartet,
viele Tage und Nächte lang,
gewartet und gefragt:
War das alles?
Gibt es noch mehr?
Ist das Ende ein Vergehen auf dem Feld,
ein Verrotten am Ufer?
Wind und Sonne,
Regen und Hitze
und das Gefühl, völlig vergessen zu sein,
unwichtig und belanglos.
Sterbensmüde.
Und dann das,
unerwartet,
plötzlich ein Gefühl,
das ich noch nie gespürt hatte.
Plötzlich ein inneres Regen,
das mir fremd war.
Was geschieht mit mir?
Ist so das Ende,
ist so der Schluss?
Und es wuchs aus mir
in die Tiefe,
Wurzeln, fein und zart.
Sie wuchsen,
wurden stärker.
Und ein Trieb entsprang aus mir,
ein erstes grünes und saftiges Blatt.
Da verstand ich,
da hatte ich es wirklich verstanden:
Das Leben wächst auch dann,
wenn Du bereits aufgegeben hast.
DAVID
So viel Wunderbares ist und geschieht im Verborgenen….die Wandlung des Schmetterlings, das Wachstum des Samenkorns. Vielleicht sind wir Menschen genau so dazu angehalten, Gutes im Verborgenen zu tun, damit es in die Welt wirken kann.
Ein wunderschönes Gedicht voller Energie 🌿🍃🍂.
Mitten in der Dunkelheit ist schon das Licht zu finden.