14. April 2018

Wer den eigenen Weg und erst recht, wer einen spirituellen Weg geht oder gehen will, muss sich mit Einsamkeit auseinander setzen. Alle großen Mystiker und Heilige haben Zeiten der Einsamkeit gehabt und sogar gesucht. Aber es geht hier nicht um die Zeiten von stillen Tagen, der Meditation oder Kontemplation. Es geht um die Einsamkeit, die sich im Voranschreiten ergibt und immer weiter steigert. Je tiefer Deine Erfahrungen, umso weniger Menschen werden sie teilen und verstehen können. Du bleibst allein damit, hast wenige und immer weniger Menschen, die verstehen, was Du meinst und durchmachst.
Wenn so oft propagiert wird, jeder möge und darf seinen eigenen Weg gehen und seinem Herzen folgen, wird zumeist vergessen, dass dazu die Bereitschaft zumindest für einen Grad an Einsamkeit gehört. Wer immer in Symbiose leben will bleibt stehen. Erst wenn Du bereit zur Trennung bist, zum Alleinsein, kannst Du Dich aufmachen und Deinen Weg gehen.
Mit der Spiritualität verhält es sich nicht anders. Wer den Weg Jesu gehen will, der wird einsam – nicht im pathologischen Sinne und nicht zwangsläufig so, dass man einsam wird, wie viele in den Städten einsam sind, weil sie sich alleine fühlen – und sind. Es ist die existentielle Einsamkeit, die sich Bahn bricht und in Dein Leben Einzug hält.
Sie zu leben und zu erleben ohne daran zu verzweifeln, kann ein großer Durchbruch für Dich auf dem Weg sein.
Ich spüre selbst, dass ich mit all meinen Fragen und meinem Suchen letztlich doch alleine bin und bleibe. Und mir gelingt es nur mühsam diese Erfahrung hinzunehmen und zu akzeptieren.

DAVID

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  • Ja, ich glaube zu verstehen, dass es Zeiten geben muss, in denen wir ganz auf uns zurückgeworfen werden, Einsamkeit erfahren sollten, müssen…
    Aber gleichzeitig frage ich mich immer wieder, ob dies wirklich so über lange Zeit sein sollte, sein darf? Wir sind doch auch soziale Wesen, brauchen das Gegenüber. Sicher, es geht nicht um entweder – oder. Aber wie kann ich Zeiten der Einsamkeit so nutzen, dass ich auch wirklich daran wachse und nicht erkranke? Verstehst Du, was ich damit sagen will? Tiefe Einsamkeit zu erfahren und dennoch die Zuversicht, in Gemeinschaft geborgen und aufgehoben zu sein. Schließt sich das aus? Das sind zurzeit meine Fragen.

    • Liebe Rita, natürlich gibt es Grenzen des Alleinseins. Nur wenige ganz besondere Persönlichkeiten sind für ein Leben als Einsiedler oder Einsiedlerin geschaffen. Manchmal können in der Einsamkeit ja auch psychische Probleme stecken, was geklärt werden müsste.
      Mir scheint es wichtig zu sein, sich in Kontakt zu fühlen und dieses Fühlen auch in der Einsamkeit bewusst zu „erzeugen“ oder zu evozieren.
      Dazu gehört auch, sich um sich selber kümmern und schauen, was sich an Kontakten zeigen will und auf Dich zu kommt. David

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