29. Mai 2023

I
Schau, bald fährt auch
Dein Schiff in jene
Nebelwand hinein,
die kein Sehen und Erkennen
mehr kennt.

Fremdling wirst Du sein.
Umherirrender, Verlorener.

Dein Weg wird Dich schrecken
und schon erkennst Du
keine Hand mehr.

Und dann zerbricht Dein Schiff,
eine große, tiefe Erschütterung
packt Dich,
nichts ist mehr sicher.

Doch das ist erst der Anfang.

Aber noch feierst Du auf dem Oberdeck
fröhliche Feste.

II
Noch werden feine Häppchen gereicht,
Sekt und feinster Wein,
noch wird getanzt,
gelacht und gejubelt,
noch lächelt man einander an,
noch meint man einen Morgen zu haben
und ein Leben.

Doch schon ganz unten
füllen sich die Räume
mit faulem Wasser,
ertrinken die Ungekannten und Unerkannten
ganz unten.

III
Und dann geschieht es,
ein Augenblick des Entsetzens,
die Stunde der Klarheit.

Alles verloren, alle vergehen.
Schreie, Rufe,
Hände die fassen und packen.
Wasser, Kälte, Angst.

IV
Und da schwimmst Du
im Wasser des Meeres.

Eine letzte Planke ist es,
die Dir Halt gibt,
mehr nicht.
Ganz bewegt vom Auf und Ab
der Wogen

V
Keiner tanzt mehr,
keine Häppchen,
kein Lachen,
nur noch diese letzte Planke.

Dunkelheit,
völliges Alleinsein,
Stille,
und dann lässt Du los -
und wirst getragen
in die Weite hinein.


DAVID





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