Hat Gott einen Plan für mich?

29. März 2022

Wofür bin ich auf dieser Welt? Was ist meine Aufgabe? Diese Fragen stellen sich sehr viele, denn wir alle spüren, dass es kein Zufall sein kann, dass ich genau jetzt in dieser Zeit auf dieser Erde lebe. Aber hat Gott wirklich einen Plan für mich, sind damit alle meine Schritte im Grunde vorbestimmt? Gibt es eine Art Skript für mein Leben, das ich einfach lebe, ohne es zu merken? Darauf werde ich Dir eine Antwort geben, und im zweiten Teil des Videos stelle ich Dir drei Sichtweisen auf Dein Leben vor, die Dein Leben völlig verändern können. 

Hat Gott einen Plan?

Ist jeder Schritt, den ich gehe vorgezeichnet? Ist nichts in meinem Leben ein Zufall, sondern Gottes Plan, der sich für mich einen Weg ausgedacht hat, den ich nun gehe? Das ist eine wichtige Frage, denn es geht hier um die Freiheit des Menschen und darum, ob und wie mein Leben einen Sinn haben kann. Denn viele Menschen stellen sich die Frage, nach der eigenen Lebensaufgabe oder spüren das Unbehagen, diese Aufgabe noch nicht gefunden zu haben. Das ist zwar eine  andere Frage, doch mündet diese Frage nach der Lebensaufgabe nicht selten in der Vorstellung, dass Gott alles vorbestimmt hat - nicht nur, dass wir also eine Aufgabe bekommen haben. Vorbestimmt ist demnach auch das Wie, wie wir also die Aufgabe erledigen, was wir sagen, tun oder nicht tun, alles ist in diesem Plan enthalten.

Manche sehen das vielleicht etwas abgeschwächt, aber doch so, dass die wesentlichen Dinge unseres Lebens nicht unserer Freiheit entspringen und unserer Entscheidung, sondern Gottes Plan für uns sind.

Doch das ist ein Irrtum und zwar ein dreifacher Irrtum. 

Unsere Irrtümer

Wir stellen uns den Himmel als etwas vor, das wie die Erde funktioniert, nur mit noch mehr Möglichkeiten und Gott als eine Art Supermenschen. Doch wir müssen völlig anders denken und zwar so, wie wir gar nicht denken können.

Der dreifache Irrtum bezieht sich auf die lineare Zeitvorstellung, die kausale Ursachenvorstellung und die dreidimensionale Raumvorstellung.

Und was ich damit meine, das erkläre ich Dir jetzt:

Lineare Zeitvorstellung

Die lineare Zeitvorstellung erleben wir dadurch, dass wir Zeit als etwas betrachten, das nacheinander abläuft: Erst kommt dies, dann das und dann das nächste. Die Sekunde, die gleich anbricht, kommt immer nach der Sekunde davor und ich beginne mein Leben im Alter von Null und beende es irgendwann, vermutlich zwischen 75 und 85. Und eine Geschichte beginnt immer mit dem Anfang und endet mit dem Ende. So erleben wir Zeit. Doch der Himmel oder Gott haben eine solche Zeit gar nicht, dort gibt es nicht eine lineare Zeit, wie hier, dort ticken keine Uhren. Gott bewegt sich in allen Zeiten und zwischen allen Zeiten und kennt für sich kein Anfang und kein Ende.

Kausale Ursachenvorstellung

Bei der kausalen Ursachenvorstellung gehen wir davon aus, dass ein vorhergehendes Ereignis das nächste Ereignis verursacht. Wenn ich auf einen Knopf drücke, dann geht das Gerät an. Und diese Kausalität ist stark mit der linearen Zeitvorstellung verknüpft. Denn niemals ist es umgedreht, dass ein Ereignis die Vergangenheit verändert - es kann die Sichtweise darauf ändern und es kann neue Aspekte hinzufügen, die wir vorher nicht wussten. Doch grundlegend verändern kann ein Ereignis der Gegenwart oder Zukunft ein Ereignis in der Vergangenheit nicht. Auch hier ist im Himmel oder bei Gott eine ganz andere Dimension. Allein schon durch die andere Form der Zeit ist auch eine andere Form der Kausalität gegeben. Nichts ist unveränderbar, Zukunft - wenn man überhaupt solche Begriffe verwenden kann - wirkt auf Vergangenheit. Und damit ist stets alles im Fluss.

Dreidimensionale Raumvorstellung

Und schließlich kommt noch die dreidimensionale Raumvorstellung. Wir können immer nur etwas in drei Dimensionen und im Raum wahrnehmen, anders geht es für uns Menschen nicht. Bei Gott oder im Himmel ist es natürlich anders. Weil es viel mehr Dimensionen gibt, vielleicht unendliche, vielleicht kann man überhaupt nicht mehr von Dimensionen sprechen.

Wenn wir diese drei Aspekte nun zusammennehmen, dann ergibt sich für mich daraus, dass Gott natürlich keine Pläne macht. Wir sind und bleiben frei und damit auch verantwortlich.

Und das heißt für mich, dass Gott uns Möglichkeiten schenkt, unser Leben ist voller Möglichkeiten und es gibt kein Ende von Möglichkeiten für uns. 

Unsere Möglichkeiten

Passend zu den drei Irrtümern möchte ich Dir hier drei Aspekte vorstellen, wie ich Gott in Bezug auf unser Leben sehe.

Gott schenkt uns Räume

Als erstes sehe ich, dass Gott uns Räume schenkt und zwar viele und unendlich viele Räume. Gott plant nicht und gibt vor, Gott bietet an. Reife Liebe lässt immer frei! Und so haben wir eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Gott anbietet und die sich Dir immer wieder zeigen. Und wenn Du eine Sache nicht gemacht hast, dann kommen andere Möglichkeiten. Es gibt nicht diese Eine Sache, die Du tun musst und diese eine einzige Aufgabe. Sondern immer gibt es viele Möglichkeiten und eine große Auswahl.

Jede Zeit ist richtig

Dann geht es auch um eine andere Vorstellung der Zeit in unserem Leben. Denn wenn Zeit bei Gott so anders und offen ist, dann ist jede Zeit richtig und enthält alle Möglichkeiten für Dich. Jeder Augenblick ist Dein Augenblick, Du musst auf nichts warten. Und es gilt auch, dass sogar die letzte Sekunde noch reicht, alles zu tun, was Du auf Erden erledigen kannst oder vielleicht sogar sollst. Bei Gott ist Zeit rückbezüglich, wirkt in alle Richtungen und alle Dimensionen. Und mit so einer Vorstellung hast Du noch Zeit, Dir stehen alle Türen auf, wie man es vielleicht einem jungen Menschen sagt, der gerade die Schule verlässt. Aber genauso ist es auch für Dich, immer, bis zur letzten Lebenssekunde.

Unser Wirken ist umfassend

Und schließlich ist auch Dein Wirken und Einwirken in dieser Welt nicht nur in die Zukunft gerichtet. Sondern, Dein Wirken hat auch Wirkung auf alles andere und alle Zeiten. Wir können das selber nicht sehen und erkennen, aber wir können es von Gott ableiten. Die Chaostheorie zeigt es uns, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings ein Gewitter auslösen kann. Dein Tun, so klein es auch nach menschlichem Ermessen sein mag, kann größte Auswirkungen haben. Deine große Lebensaufgabe kann nach den Wertmaßstäben dieser Welt sehr, sehr klein sein.

Mit anderen Worten: Nicht ein Plan liegt Deinem Leben zugrunde, sondern unendliche Möglichkeiten. Du bist und bleibst frei.

Mein Frage an Dich: Wenn Du eine Wahl treffen dürftest, welche Lebensaufgabe Du für Dein Leben bekommen sollst, welche würdest du Dir wünschen?


Und jetzt: 

Genieße diese Tage und bleibe Dir selbst gewogen.

korrigiertes Transskript


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