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Transskript
Es gibt so viele Videos und Internetseiten zu diesem Thema. Warum habe ich nicht längst darüber, wie wir Glaubenssätze verändern können? Vielleicht gerade, weil sich schon so viele dazu geäußert haben.
Nun, heute nehme ich das Thema in Angriff. Glaubenssätze sind etwas sehr Zentrales in unserem Leben und bestimmen grundsätzliche Bewertungen über uns selbst und das Leben. Ob wir uns selbst grundsätzlich für gut, talentiert, schlecht, missraten oder was auch immer erachten, hat mit unseren Glaubenssätzen zu tun. Und Gleiches gilt für unsere Sicht auf das Leben.
Ist das Leben ungerecht? Ist das Leben schwer? All das beatworten uns unsere Glaubenssätze.
Niemand kommt ohne Glaubenssätze aus - selbst Menschen, die sagen, sie hätten keine, haben den Glaubenssatz, keine zu haben. Du siehst, es gibt kein Entrinnen. Und doch können wir Glaubenssätze verändern.
Deshalb ist es ja so wichtig, sich mit den Glaubenssätzen auseinanderzusetzen, damit wir die destruktiven ersetzen durch konstruktive Sätze. Ich will es gleich sagen, das ist kein Weg, den man so leicht begehen kann. Nach dem Motto: "Mache diese drei Punkte und Du wirst Deinen Glaubenssatz verändert haben" - daran glaube ich nicht.
Aber dennoch gibt es ein paar Herangehensweisen, die Dir helfen können und Dich dabei unterstützen, Glaubenssätze zu verändern und das heißt weicher und durchlässiger zu machen. So ist schon einmal der erste Schritt getan. Mein Video wird Dir dabei helfen. Da bin ich mir sicher.
Wie Du Glaubenssätze verändern kannst
Ich hab jetzt schon so viele Videos gedreht, es wundert mich, warum ich noch nie über dieses Thema Glaubenssätze gesprochen habe, obwohl das ja ein so wichtiges und zentrales Thema ist, weil es uns immer und überall beeinflusst. Und es gibt ja auch eine ganze Reihe an Büchern dazu und im Internet findet man eine ganze Menge genau zu diesem Thema, weil man erkannt hat, Glaubenssätze spielen eine zentrale Rolle. Was sind Glaubenssätze überhaupt?
Glaubenssätze als Grundkonfiguration
Es ist so etwas wie die Grundkonfiguration, die Grundannahmen über das Leben und über uns selbst. So kann man das sicherlich sagen. Die Grundannahmen über das Leben und über uns selbst, unsere ganz eigene Dogmatik, unsere ganz eigenen Dogmen, die wir haben, wie wir das Leben auffassen, wie wir uns selbst sehen. Und das nennt man dann Glaubenssätze. Mit diesen Glaubenssätzen sind wir nicht auf die Welt gekommen. Das ist schon mal eine sehr wichtige Sache.
Ja, sie sind nicht gottgegeben, sondern wir haben sie übernommen. Wir haben die meisten und wichtigsten Glaubenssätze meistens schon in den ersten drei, vier Jahren unseres Lebens übernommen. Damit haben wir auch die, die am schwierigsten zu verändern sind angenommen. Zum Beispiel, dass es schwer ist im Leben, könnte ein Glaubenssatz sein, den wir abgelesen haben von unseren Eltern, die es vielleicht tatsächlich immer schwer hatten und die auch so eine Annahme hatten.
Die Entstehung von Glaubenssätzen
Es ist alles irgendwie schwer, oder? „Kind, das Leben ist nicht leicht, es ist schwer und bitter und kostet viel.“ Das sind so Glaubenssätze, die wir manchmal von unseren Eltern haben, je nachdem, welche Erfahrung sie gemacht haben. Diese Glaubenssätze werden nicht immer so direkt vermittelt, indem einem gesagt wird: So musst Du das auffassen und so bist Du. Sondern als Kind suchen wir sozusagen auch Orientierung und deuten bestimmte Dinge, packen bestimmte Sachen zusammen und erkennen daraus einen gewissen Glaubenssatz, eine Art die Welt zu sehen.
Oder ich lerne, mich selbst zu verstehen. Es geht um die Art, wie man auf mich reagiert, oder wie man auf meine Fehler reagiert. Reagieren die anderen aufbrausend? Oder werde ich völlig ignorierend? „Ich spiele keine Rolle.“ Das könnte auch ein Glaubenssatz sein. Ich spiele eigentlich keine Rolle. Ich bin unwichtig. Das könnte ein Glaubenssatz sein, der dabei herauskommt. Aber nie vergessen. Das ist nicht gottgegeben, das ist veränderbar. Das ist nicht fest zementiert, sondern das ist etwas, was wir abgelesen haben aus den Reaktionen anderer.
Glaubenssätze über Glaubenssätze
Und wir wissen, Menschen sind fehlerbehaftet, das, was Menschen meinen und denken, ist nichts, was Überdauert, das ist veränderbar. Deine Glaubenssätze, die Du hast (und Du hast welche!) sind veränderbar. Jetzt gibt es vielleicht Menschen, die sagen: Ich habe keine Glaubenssätze, ich mag das nicht und Dogmatik ist per se schlecht“ Zugegeben, in Fragen des Glaubens finde ich das auch immer ein problematisch, die Dinge so festzuzurren.
Aber es gibt keinen Menschen, der keine Glaubenssätze hat. Denn allein wenn ich sage, ich habe keine Glaubenssätze, ist das schon ein Glaubenssatz. Wenn ich morgens aufstehe und sozusagen in den Tag gehe, geht es nur, indem ich bestimmte Glaubenssätze habe, nämlich, dass ich vertraue, dass der Boden mich trägt. Ich vertraue darauf, dass mein Auto mich fährt. Vertraue darauf, dass der Verkehr einigermaßen sicher für mich ist. Wenn ich das nicht hätte, würde ich keinen Schritt nach draußen wagen.
Jeder Mensch hat Glaubenssätze
Ich habe den Glaubenssatz: Insgesamt ist der Verkehr für mich sicher. Ich kann nach draußen gehen.
Das Leben ist einigermaßen sicher für mich. Es gibt immer Gefahren, aber insgesamt kann ich sagen, es ist einigermaßen sicher. Das ist ein Glaubenssatz. Aus einer Erfahrung heraus geboren aus den Mitteilungen meiner Eltern, meiner Geschwister und er hat sich bestätigt, da ich bisher keine größeren Unfälle erlebt und produziert habe. Gott sei Dank. Also ja, das ist ein Glaubenssatz, genährt aus vielen verschiedenen Quellen.
Und so gehen wir durch den ganzen Tag mit verschiedenen Glaubenssätzen. Dabei gibt es Glaubenssätze, die sind relativ einfach und leicht zu verändern, weil sie eher oberflächlich sind. Und es gibt Glaubenssätze, die sind schwieriger zu verändern, weil sie die Grundkonstellation unseres Lebens abbilden oder prägen. Glaubenssätze haben die Eigenschaft, bestimmte Dinge zu automatisieren. Das geht dann ganz schnell, dass ich bestimmte Dinge bewerte. Es ist eines der wesentlichen Dinge, dass Glaubenssätze mir helfen, Dinge zu bewerten.
Glaubenssätze haben ihren Sinn
Und ich muss Dinge bewerten. Das geht nicht anders. Ist es gut für mich oder es ist nicht gut für mich? Will ich das oder will ich jenes? Das sind alles Bewertungen, die ich brauche, um in meinem Leben Orientierung zu haben. Zu wissen wohin geht es? Wie will ich mich bewegen? Ist das ein Mensch, der gut ist für mich? Ist das ein Weg, der gut ist für mich, das muss ich wissen, das muss ich einschätzen können und da können Glaubenssätze eine Hilfe sein.
Oder eben auch nicht. Sie können mich nämlich auch sehr einschränken, weil ich Glaubenssätze in mir habe, die ich nicht überprüft und die ich mit meiner eigenen Erfahrung nicht konfrontiert habe. So können Glaubenssätze dafür sorgen, dass ich einen viel zu engen Weg gehe, in einem viel zu engen Käfig lebe, den ich nicht hinterfrage. Das tue ich, weil ich einen Weg gehe, bei dem ich mir sage: Das muss ein guter Weg sein. Das haben meine Eltern doch gesagt, also stimmt das ja auch.
Glaubenssätze müssen wir hinterfragen, denn sie sollen uns nicht einengen, sie sollen uns Sicherheit, Vertrauen und Orientierung geben.. Aber Glaubenssätze, die uns einengen, wo wir spüren, dass sie mich in die Enge führen und mir die Luft nehmen, sind nicht gut.. Wir brauchen konstruktive, förderliche Glaubenssätze für unser Leben. Und oft sind es die alten Glaubenssätze, die wir übernommen haben von unseren Eltern, die wir nicht überprüfen.
Das sind wirkliche Dogmen, die wie in Zement gemeißelt sind, die wir glauben und die unser Leben ausmachen. „So ist es. So ist das Leben. Das ist gut. Und das ist falsch. Das tut man. Und das tut man nicht.“ Das heißt nicht, dass das grundsätzlich falsch ist. Es gibt Dinge, wo ich sagen würde: Ja, das tut man, man stiehlt beispielsweise nicht. Das tut man nicht. Das finde ich auch richtig.
Überprüfe alles und behalte das Gute
Man ermordet auch niemanden oder verletzt niemanden. Dennoch muss sich meine alten Glaubenssätze, auch wenn sie richtig sind, reinholen. Ich muss sie nochmal durchdenken, sie für mich verifizieren. Ich muss für mich sagen. Ja, das gilt für mich. Das will ich so. Dafür entscheide ich mich auch nochmal ganz bewusst. Das ist ein Teil des Erwachsenwerdens, das zu hinterfragen und gegebenenfalls zu bestätigen.
Ich bestätige diesen oder jenen Glaubenssatz, den ich von meinen Eltern übernommen habe. Dafür bin ich froh und dankbar. Zum Beispiel der Satz: Ich bin erstmal so wie ich bin in Ordnung, das ist doch ein wunderbarer Glaubenssatz. Und wenn ich den auch noch bestätige für mich, wenn ich erwachsen bin, dann kann ich sage: Ja, da haben meine Eltern mir etwas Gutes mitgegeben. Das ist wirklich gut. Ja, dann stärkt mich doch ein Glaubenssatz. Aber was mache ich mit den anderen Glaubenssätzen?
Wie ich Glaubenssätze verändern kann
Wie kann ich die einschränkenden Glaubenssätze weicher machen verändern? Ich will gleich vorweg sagen: Das ist kein einfacher Weg. Mal ebenso und ein, zwei, drei Schritte, so klappt das nicht. Sowas findest Du im Netz sehr oft. Ich glaube nicht an solche Rezepte. So einfach ist es nicht. Das ist so rational gedacht. Aber Glaubenssätze haben eben eine sehr emotionale Seite, weil es um Werte geht. Und Werte sind immer mit Emotionen verbunden. Und ohne die Emotionen kannst du es nicht verändern.
Nicht, indem du etwas aufschreibst. So einfach ist das nicht. Und doch gibt es natürlich Wege, die du gehen kannst. Als erstes: Sähe Zweifel an Deine Sätze, nähre deinen Zweifel an deine Glaubenssätze, nähre deine Zweifel daran, dass deine Glaubenssätze, so wie sie sind, einfach immer und für immer richtig sind. Lasse Zweifel zu. Hinterfrage sie. Sei keck. Sei frech zu deinen Glaubenssätzen. Sei gemein.
Sähe den Zweifel
Glaubenssätze aufzuweichen betrifft natürlich vor allem die harten Sätze, die uns wehtun. Versuche sie durch den Zweifel zu erweichen. Damit sind sie nicht mehr so festgefügt. Damit kannst Du beginnen. Sähe Zweifel, wenn du weißt, das ist ein Glaubenssatz, der gefällt mir nicht, dann sehe Zweifel, mach es zweifelhaft.
Verzichte auf die Ewigkeit
Das nächste und das ist ein sehr wichtiger und sehr schöner Weg oder eine sehr schöne Möglichkeiten: Glaubenssätze haben die Eigenschaft, sehr ernst und sehr streng zu sein. Du kannst ihnen nun eine neue Note geben, indem Du mit Humor reagierst. Bringe den Glaubenssätzen Humor entgegen. Du ahnst gar nicht, wie viel das verändert. Einengende Glaubenssätze sind so unglaublich ernst. Und wenn du plötzlich mit Humor beginnst, ein bisschen die Narrenkappe aufsetzet, ein bisschen frech damit umgehst, mal so frech hinterfragst, belustigt, dann beginnt die Veränderung.
Dann wierdenr Glaubenssatz plötzlich weicher. Manche verschwinden sogar schon allein dadurch. Auf alle Fälle wird es erträglicher.
Reagiere mit Humor
Ein weiterer und dritter Schritt,, den ich dir vorschlagen will: Es wird viel, darüber geschrieben, einen Glaubenssatz umzuformulieren. Auch ich habe im Netz zuvor recherchiert. Viel wird über Umformulierung gesprochen, das ist sicherlich eine gute Hilfe. Aber es ist auch ein durchaus mühsamer Prozess. Das ist nicht so einfach. Mal eben den Glaubenssatz, den man gefunden hat, umzuschreiben.
Das braucht einen innere Prozess und der ist wichtiger als das, was sich hinterher auf dem Papier stehen habe. Aber Glaubenssätze haben die Eigenschaft, zwei Worte meistens zu benutzen das Wort „immer“ und das Wort „nie“. Und wenn es nicht wortwörtlich drinsteckt, dann steckt es zumindest emotional da drin, dass etwas immer so ist oder dass es en nie so ist. Im Leben gibt es „immer“ und „nie“ nicht.Und ich sage es nochmals: Im Leben gibt es „immer“ und „nie“ nicht.
Immer und nie stimmen nie. Ja und wenn du diese beiden Worte aus allen Glaubenssätze streichst, dann nimmst Du den Sätzen einen Teil ihrer suggestiven Kraft. Es gibt nämlich immer Ausnahmen. Es gibt Ausnahmen von der Regel. Aber es gibt Augenblicke, wo etwas, dass ich mit „immer“ oder „nie“ beschrieben habe nicht gilt und schon stimmt der Satz nicht. Denn „immer“ und „nie“ lassen keine Ausnahme zu.
Schon hast Du einen Glaubenssatz weicher gespült. So kommt die Schärfe ein wenig raus. Und das schließt dann den Bogen zum Zweifel. Damit beginnt der Zweifel, ob etwas immer so ist. Nein, es ist nie, immer so.. Es ist nie immer so. Mit dieser Erkenntnis kannst du beginnen, deine Glaubenssätze zu verändern.
Beginne jetzt damit
Sammle Deine Glaubenssätze und schau sie dir alle an. Und dann überprüfe sie. Versuche Zweifel zu sehen. Versuche, mit Humor zu reagieren. Versuche die Glaubenssätze anzufragen: Will ich das eigentlich glauben? Ist das richtig? Stimmt das eigentlich auch? Eine wichtige Frage. Stimmt das wirklich? Mal drüber nachdenken. Stimmt das? Stimmt das in dieser Klarheit? Meistens werden wir sagen, so ist es nicht immer und nicht nur. Und damit hast Du wieder den Zweifel genährt. Der Zweifel ist wichtig.
Schau Dir Deine Glaubenssätze an, sortiere nach konstruktiven und destruktiven Glaubenssätzen behalte die konstruktiven. Mit den anderen kannst Du so verfahren, wie ich es dir vorgeschlagen habe. Natürlich, die wirklich ganz, ganz tief sitzenden Glaubenssätze wärst Du damit auf kurzfristig vielleicht nicht verändern können. Das ist ein langer Weg und braucht vielleicht auch externe Unterstützung. Aber mit diesen Schritten, gerade mit dem Humor, kannst du schon ganz viel bewirken. Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Erfolg dabei.
Lieber David,
herzlichen Dank für deine anregenden Gedanken über die Glaubenssätze.
Ich werde in den nächsten Tagen in mich hineinhören und -schauen, welche Glaubenssätze mich leiten. Vor allem werde ich schauen, ob negative dabei sind, die mich blockieren und meinen tieferen Vorstellungen oder Zielen entgegenstehen.
Liebe Grüße
Rosmarie
Liebe Rosmarie, ein schönes Vorhaben. Achte mal auf Augenblicke, in denen eine abwertende Stimme in Dir wach wird…. das könnte dann ein Pfad sein. David
Lieber David,
dieses Thema und Dein Video dazu sind unheimlich interessant. Die Fragen wo bei mir während des Videos aufkommen werden von Dir in den darauffolgenden Sätzen dann immer beantwortet. Ich werde mich damit jetzt bewusst befassen, wobei ich mich glücklicherweise auch schon von einigen negativen Dingen befreien konnte…. trotzdem gibt es noch viel zu tun. Vielen Dank für Deine so inspirierenden und klugen Gedanken.
Liebe Grüße
Liebe Petra, es gibt ja immer etwas in uns und für uns zu tun. Manche Glaubenssätze sind so tief verborgen, dass wir sie nur ganz schweer erkennen – manchmal verwechseln wir sie sogar mit dem, was wir „Ich“ nennen und meinen, es wäre unsere Aussage, dabei ist es letztlich übernommen. Dir einen schönen Tag, David
Danke… Dabei fiel mir sofort der Satz ein: ich bin nicht so wichtig!!
Das hatte große Konsequenzen – bis in den Körper hinein. Schon länger bastle ich dadran. Aber heute war klar: Ich bin mir sooo wichtig. Ich traue mich einfach, das so zu formulieren.
Ich meine damit, wertschätzend mir gegenüber.
Liebe Lydie, ja, Du bist wichtig und Du darfst Dich wichtig und bedeutsam fühlen. David