Text aus meinem wöchentlichen YouLetter

7. September 2024

Was ist die Aufgabe der spirituellen Menschen in einer Zeit des Umbruchs, in einer Zeit der Krise, der extremen politischen Lager, der Kriege und der Nöte auf der ganzen Welt?

Niemand kann allen helfen, noch gibt es einen Menschen, der allein all das zum Guten wenden kann. Natürlich kannst und sollst du aktiv tun, was du tun kannst.

Ich möchte aber eher von der verborgenen Seite sprechen, die Seite, die all unser Tun erst wertvoll macht und uns hilft, das Gute zu tun.

Das Problem unserer Zeit ist ja, dass wir kollektiv in unserer Bewusstseinsbildung zurückgefallen sind. Wir gehen also nicht nach vorne, sondern machen wieder einen Schritt zurück. Das passiert oft, wenn Angst uns regiert. Wir greifen dann auf gut gepflegte Verhaltensweisen und alte Rezepte zurück. Angst macht blind und schränkt das Sehfeld ein.

Und das wäre das Erste, was wir tun sollten und worauf wir unbedingt achten müssen: Lass dich nicht mitreißen, lass dich von keiner Angst beherrschen. Das hilft nie und raubt dir die Kraft für das Gute.

Jetzt braucht es Menschen, die durch ihr bewusstes Sein helfen, dass das Kollektiv zu einem weiten Bewusstsein findet. Das Ziel von uns allen ist die göttliche Ebene oder das Kosmische oder Ozeanische – wie auch immer wir es nennen. Es geht hin in die Weite und in die Höhe.

Deine Aufgabe ist es, nicht zurückzuweichen, nicht aufzuhören, in die Weite und Höhe zu blicken. Du tust es nicht nur für dich – ein spiritueller Mensch lebt nie nur für sich, sondern dass du spirituell bist, hat eine Auswirkung auf uns alle und hilft uns allen, weiterzukommen.

Jetzt ist dein bewusstes Sein erst recht gefragt. Und du kannst es unterstützen durch Gebet und Meditation – Gebet ist kein Wunschkonzert, nichts für Menschen, die ohnmächtig nach einem Strohhalm suchen. Gebet ist Bewusstseinsarbeit, ist die Möglichkeit, dich mit deinen Händen auszustrecken und schon jetzt heranzureichen an die Weite und Höhe, die auf dich zukommen.

Jede und jeder, der jetzt in dieser Haltung verbleibt, hilft der Menschheit schneller, den Weg zu finden und nicht mehr zurückzufallen, sondern voranzuschreiten.

Deshalb ist das Gebet in dieser Zeit auch nicht als Opium zu verstehen, sondern als aktive Bewusstseinsarbeit in dieser Welt. Allerdings ist es dafür wichtig, dass du Gebet auch in dieser Hinsicht pflegst – es gibt auch degenerierte Formen des Gebets, die einer solchen Bewusstseinsarbeit nicht gerecht werden.

Niemand muss übrigens wissen, dass du eine solche Bewusstseinsarbeiterin bist, eine stille Kraft in den Strömungen dieser Welt, und ich weiß, dass es nicht immer leicht ist, daran zu denken und daran zu glauben.

Aber du darfst zweifeln und unsicher sein und du darfst genauso sicher sein und fest zu deinem Weg stehen. Was dir helfen kann, ist die feste Entscheidung zu deinem Weg. Es ist wie bei Odysseus und den Sirenen, die ihn vom Weg abbringen wollten. Er ließ sich am Mast seines Schiffes festbinden, um der Versuchung nicht zu erliegen. So binde du dich an deinen Weg fest und an deine Übung. So dienst du der Welt in einer großen Tiefe.

Vorherige Briefe für dich:

  • Danke lieber David, danke das du es genauso beschreibst. Geben wir auch und gerade in der stille unser zutun…. es wird wirken. Wir sind alle Teil dieser Erde.Das ist meine Hoffnung und Zuversicht. Bewusstseinsarbeiterin ist ein schönes Wort. Ja das sind wir…karina

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