Seit einigen Wochen habe ich etwas Neues in meinem Leben eingeführt - nichts, was viel Zeit, viel Geld oder eine große Umstellung bedeutet. Es ist aber dennoch etwas, das für mich fühlbar einen Unterschied macht.
Von Ikea, wo es gerade im Angebot war, habe ich mir eine kleine Laterne mitgebracht, und in dieser Laterne entzünde ich morgens ein großes Teelicht, das ca. 8 bis 12 Stunden brennen wird. Ich lasse das Licht den ganzen Tag an, auch wenn ich nicht im Raum bin. Das geht natürlich nur mit einer solchen Laterne. Ich hatte das schon länger vor, fand aber nur nichts, um das Licht und die Flamme zu schützen oder vielmehr alles andere davor zu schützen.
Seither sind meine Zimmer verwandelt. Ich komme ins Zimmer und sehe, dass ein kleines Licht brennt. Es fällt in der Sommerzeit nicht einmal besonders auf, und doch wird mein Blick gleich darauf gelenkt.
Ich spüre, wie dadurch mein Raum belebt wird und eine Präsenz bekommt, fast so wie das ewige Licht in katholischen Kirchen.
Überhaupt vermag dieses kleine Licht mich innerlich mit Gott zu verbinden. Ich spüre, dass der Tag anders wird - von außen natürlich nicht sichtbar, wohl aber fühlbar.
Sobald ich diese kleine Flamme in ihrem Häuschen sehe, wird mir warm ums Herz, und ich öffne mich. Ich spüre diese Nähe zu dem Größeren und Verborgenen, das sich nur durch solche Zeichen und Symbole zu zeigen vermag.
Und es wird mir daran auch wieder deutlich, dass es wirklich nicht viel bedarf, um dem Leben etwas Neues und Gutes hinzuzufügen und eine Veränderung zu initiieren. Eine kleine Kerze reicht.
Und es tut tatsächlich sehr gut, in meinem Leben nun diese Form der Präsenz zu spüren, dadurch dass ich ihr einen Ort und einen Ausdruck geschenkt habe. Natürlich war die Präsenz auch vorher schon da, aber ich spürte sie nicht. Spiritualität braucht die sinnliche Wahrnehmbarkeit, damit wir das Göttliche wirklich in unser Leben und unser Innerstes lassen.
Welchen sinnlichen Ausdruck verleihst du deiner Spiritualität?
Text aus meinem wöchentlichen YouLetter
Ich verleihe meiner Spiritualität verschiedentlich einen sinnlichen Ausdruck , zum einen mit einem Bild aus Holz „Betende Hände “ von Dürer vor der Haustür, wenn ich die Wohnung betrete fällt mein Blick auf die Gottesmutter mit dem Jesuskind, und zu jeder Essenszeit entzünde ich eine Kerze und segne die Speise mit einem Kreuzzeichen. So spüre ich die göttliche Präsenz, die mir Wärme und Geborgenheit vermittelt.
Liebe Grüße Gabriele