Wir alle tragen ganz unterschiedliche Energien und Gefühle in uns. Gefühle sind ja immer Energien - aber nicht jede Energie ist auch gleich ein Gefühl.
Es ist wichtig zu verstehen, dass all unsere Energien nach einem Ausdruck suchen, sie brauchen eine Ausrichtung.
Dabei gibt es zwei Irrwege, wenn es um unsere Energien geht. Wir können sie zu sehr ausrichten und damit einengen. Wenn wir die Hindernisse und die Formung unserer Energien so hoch und so eng gestalten, dass sie kaum noch Ausdruck in dieser Welt finden können, dann richten sich die Energien gegen uns.
Der andere Irrweg ist der entgegengesetzte: wenn wir es völlig unterlassen, unsere Energien auszurichten. Ausrichten heißt hier immer auch begrenzen und wenn meine Energien zügellos werden, dann können sie sich ebenfalls gegen uns selbst richten.
Ein klassisches Beispiel ist die Sexualität. Egal wie ich lebe und wer ich bin, ich werde immer einen Ausdruck meiner Sexualität finden müssen. Auch wenn ich Single bin und schon lange kein Parner oder Partnerin in sicht ist, auch dann brauch deine Sexualität einen Ausdruck. Sexualität ist ja mehr als das, was wir im Fernsehen dazu zu sehen bekommen.
Du brauchst eine Form dafür, sie muss in deinem Leben und Alltag vorkommen.
Völlig zügellos damit umzugehen ist dann aber auch kein Weg. Denn solche Energien können uns auch verschlingen und uns auf ganz subversive Weise dominieren und über uns Besitz ergreifen.
Das ist die immer gleiche Aufgabe, egal ob Sexualität, Wut, Hunger, spirituelle Sehnsucht: Einen Weg zu finden, um alles erleben zu können, aber dabei niemandem zu schaden, sondern damit zunächst und vor allem das, was an Leben in mir ist, gefördert wird und seinen Ausdruck in dieser Welt finden kann.
David