Meine erste Erfahrung mit Meditation hatte ich während meines Studiums. Ich war eingeladen zu einem verlängerten Wochenende, um in die Meditation eingeführt zu werden. Es waren wunderbare Tage – das Wetter war schön, und ein großer, schöner, bunter Garten lud ein, jederzeit hineinzugehen. Diese Umgebung half mir sehr, in eine innere Ruhe zu finden und in das tiefe, feine Sensorium einzutauchen, das sich entwickelt, wenn man Meditation übt und in die Kontemplation eingeführt wird.
Nach dieser Einführung übte ich lange Zeit Meditation weiter, doch irgendwann verlor ich den Faden. Das Leben wurde hektisch, Arbeit und Verpflichtungen nahmen überhand, und die Meditation geriet in den Hintergrund. Erst viel später spürte ich, was ich aufgegeben hatte und wie wichtig mir Meditation eigentlich ist. Also begann ich erneut, besuchte Seminare im Benediktushof und fand wieder in die Praxis zurück. Seitdem übe ich regelmäßig Meditation, und sie ist ein wichtiger Teil meines Lebens und meiner spirituellen Erfahrung geworden.
Was ich gerne früher gewusst hätte
Während meiner Meditationsreise lernte ich etwas, das für mich sehr bedeutsam ist und bei dem ich dachte: „Hätte ich das mal früher gewusst.“ Es geht darum, wie man wirklich in die Meditation kommt und sich öffnen kann, damit in einem etwas geschieht. Ich spürte, dass mir etwas fehlte, der „letzte Schritt“, den ich noch nicht gehen konnte, weil ich dazu noch nicht bereit war.
Viele Menschen wollen sich in der Meditation öffnen und sind bereit für tiefe spirituelle Erfahrungen. Doch oft klappt es nicht: Die Gedanken rasen durch den Kopf, die innere Ruhe will sich nicht einstellen, und man hat das Gefühl, sich nicht öffnen zu können. Vielleicht denkt man dann, man sei nicht für Meditation geeignet.
Meditation und innere Sicherheit
Ein wichtiger Punkt, den ich gelernt habe, ist: Wer sich nicht sicher fühlt, kann sich nicht öffnen. In einem Zustand ständiger Absicherung, in dem man sich gegen äußere Einflüsse abgrenzt, ist es schwer, sich für die Unermesslichkeit des Göttlichen zu öffnen. Öffnung bedeutet immer auch Unsicherheit. Wenn man jedoch ständig unsichere Situationen vermeidet, wird es schwierig, diesen Schritt zu gehen.
Viele Menschen tragen unbewusst „Mikrotraumata“ in sich – kleine, fortlaufende Unsicherheiten und Ängste, die aus Erfahrungen in der Kindheit stammen können. Kinder, die in ihrer Eigenart nicht gesehen oder geschützt wurden, entwickeln oft das Bedürfnis, sich abzusichern und zu schützen. Diese Angst kann im Erwachsenenalter dazu führen, dass man sich schwer tut, sich zu öffnen – auch in der Meditation.
Der Weg zur Öffnung
Um sich wirklich öffnen zu können, muss man zunächst lernen, sich sicher zu fühlen und Grenzen zu setzen. Es ist wichtig, eine innere Stabilität und ein Gefühl des Gehalten-Seins zu entwickeln. Wenn man sich absichern muss, weil man seine Grenzen nicht spürt oder nicht sicher ist, kann man sich nicht für das Unermessliche öffnen. Diese innere Arbeit der Abgrenzung und Selbstwahrnehmung ist der erste Schritt zur Öffnung.
Meditation ist nicht immer die richtige Praxis für Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben – sei es durch große oder kleine Traumata. Es gibt viele andere Formen spiritueller Praxis, die genauso wertvoll sein können. Eine Bewegungsmeditation oder andere körperliche Übungen können ebenfalls Wege sein, um spirituell zu wachsen.
Fazit: Eine Balance zwischen Sicherheit und Öffnung
Wenn du in deiner Meditation nicht weiterkommst, kann es sein, dass du noch nicht gelernt hast, mit deiner inneren Besorgtheit und Ängstlichkeit umzugehen. Es geht darum, sich zuerst eine innere Sicherheit zu schaffen, in der man sich gehalten und geschützt fühlt. Wenn dir das gelingt, kannst du dich öffnen und tiefere Fortschritte in der Meditation machen, dich dem göttlichen Licht und der Unermesslichkeit hingeben.
Es ist keine Frage der Anstrengung oder der Länge der Meditation, sondern geht darum, die Balance zu finden: zwischen innerer Sicherheit und der Bereitschaft, sich in das Unbekannte zu öffnen. Wer sich von innen heraus sicher fühlt, kann sich dem Unermesslichen hingeben und tiefere spirituelle Erfahrungen machen.
Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest oder Unterstützung suchst, lass es mich in den Kommentaren wissen. Es gibt viele Wege zur spirituellen Entwicklung und Meditation ist nur einer davon. Wichtig ist, dass du den Weg findest, der für dich stimmig ist.