Mit dieser Frage erkennst Du Dich selbst

15. August 2020

Wir machen sehr viel, um uns besser kennen zu lernen. Wir besuchen teure Seminare an ausgefallenen Orten oder in romantisch gelegenen Klöstern. Wir lesen Bücher und machen alle Übungen, die darin beschrieben werden. Wie schauen vielleicht zahlreiche Youtube-Videos, schreiben Tagebuch und nehmen an Online-Kursen teil. Das alles können wir machen. Doch eigentlich ist es ganz einfach: Eigentlich brauchst Du nicht viel, um Dich besser kennen zu lernen, um zu wissen, wer Du wirklich bist, um zu erkennen, was Dich ausmacht und Dich bewegt. Und dieser Weg ist völlig kostenlos, aber niemals umsonst.
Alles, was Du brauchst ist eine einzige Frage, die Du Dir ganz ehrlich und in Ruhe immer wieder stellen solltest, die Frage:
Warum tue ich das?
Und diese Frage darfst Du auf alles richten, was Du tust. Du gehst einkaufen und kaufst Dir eine Hose? Dann frage Dich, warum genau diese? Lass Dich dabei nicht von so offensichtlichen Antworten Deines Geistes ablenken wie, es war mal wieder nötig, Frage Dich ganz ernsthaft, was Dich innerlich wirklich bewegt hat, diesen Kauf zu tätigen. Ich habe jetzt ganz bewusst ein banales Beispiel gewählt. Denn Du wirst mit dieser Frage jede Banalität durchbrechen und stets sofort in eine neue Tiefe kommen, wenn Du Dich nach Deinen Beweggründen fragst.
Das, was uns innerlich motiviert, hat immer mit unseren Werten zu tun (und zwar mit den wirklichen Werten und nicht mit den netten und hübschen Werten derer wir uns rühmen) und mit unseren Bedürfnissen.
Unsere Beweggründe oder Motivationen machen einen wesentlichen Teil von uns selber aus. Daher ist es so wertvoll, sich diese Frage zu stellen und nach einer Antwort zu suchen. Aber das heißt suchen, lass die Frage wirken. Spüre in Deinem Inneren nach, bis Du den Punkt entdeckt hast, an dem die Motivation entsprungen ist.
Und mach Dich darauf gefasst, dass Du manches entdecken wirst, was nicht Deinem Selbstbild entspricht. Aber Ehrlichkeit geht hier stets vor und ist der einzige Weg zu mehr Authentizität und zu echtem Fortschritt.
Denn wer sich besser kennt, der kann auch mehr Einfluss auf das eigene Verhalten nehmen. Nur wenn ich meine Bedürfnisse kennen und sie mit einbeziehe kann ich etwas verändern.
Frage Dich also ab jetzt immer wieder einmal: Warum mag ich diesen Menschen? Warum mag ich jenen nicht? Warum finde ich dieses Buch wirklich wunderbar und ein anderes ganz und gar nicht? ...
Es liegt eine spannende Reise vor Dir...


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  • Danke für diese Anregung. Eine Übung, die ich immer mal wieder praktiziert habe. Nur über den Verstand, ohne in der Tiefe zu spüren.

    • Dann bin gespannt, was die Frage bei Dir bewirkt, wenn du sie in der Tiefe wirken lässt. tatsächlich kann man mit dem Verstand nur die rationalen und oberflächlichen Gründe finden. Motive sind affektiv und daher erspürbar. David

  • Zum heutigen, tiefsinnigen Text, gesprochen und geschrieben, gibt es viel zu kommentieren. Was mich aber heute am meisten berührt, ist das Foto: Es lädt ein, die alltäglichen Dinge genau anzuschauen und ihnen durch ein eigenes Arrangement ihre Würde hervorzuheben; es macht Lust, aus einem ebenso schönen Glas kühles, perlendes Wasser zu trinken. Und formal ist es einfach gelungen durch die Vielfalt der Formen, die Proportionen, die spürbare Haptik der Materialien …. es ist einfach schön! Danke!

  • Warum höre ich mir so gerne Deine Anregungen an? Tief im Inneren kenne ich das alles, brauche aber immer wieder diese Richtschnur. Es ist wie ein Echo, was mir entgegenkommt und mich daran erinnert, in der inneren Bewegung zu bleiben.
    Lieben Dank…

    • Liebe Lydie, tatsächlich sage ich meistens nichts Neues. wer schon etwas länger auf dem weg ist, der kennt die meisten Themen. ich sehe mich als Erinnerer auf dem Weg… Ich wünsche Dir einen luftigen Sonntag, David

  • Danke David – eine gute Frage – in einem Werbeblock der Volksbank klang das einmal so: “Was treibt dich an?” – Klingt so ähnlich – aber diesmal hatte ich ein Problem damit, dass ich mich von dir angeschaut fühlte – einen Augenblick lang tat das so weh, dass ich dich am liebsten weggeklickt hätte – aber dann ging es wieder. Das habe ich nun davon, wenn ich lernen will, Gefühle wahrzunehmen. Es ist mir aber wichtig, auf diesem Weg weiter zu kommen und nicht stecken zu bleiben. Also bleibe ich.

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