Und deshalb musst Du lernen, Dich abzugrenzen

30. August 2022

Ein weiterer Ausspruch oder eine weitere Lehre des Hermes Trismegistos steht heute an, betrachtet zu werden. Hermes ist eine mythische Figur aus dem alten Ägypten. In den Smaragdenen Tafeln ist uns sein Wissen erhalten geblieben. Allerdings sind die Sätze oft sehr weit und offen angelegt, sodass sie nicht immer sofort verständlich sind.
Heute geht es um diesen Satz:
Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung.


Das fällt mir gleich Heraklits Satz ein: panta rhei – alles fließt. Oder Platons Satz, der Heraklits sogenannte Fluss-Lehre zusammenfasst:
Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.
Gehen wir die Sache ganz grundständig an. Denn heute wissen wir, dass dieser Satz wirklich stimmt, zur Zeit Heraklits konnte man es nicht wissen, Heraklit hat lediglich eine Prämisse gesetzt und so auch Hermes mit seinem Satz.


Erkenntnisse der Physik

Tatsächlich ist es so, dass sich alles bewegt. Die Physik weiß es und kann es jedem spielend leicht erklären und beweisen. Wenn wir tief in einen Stein hineinschauen, dann sehen wir, wie sich die Elektronen im Atom um den Kern hin und her bewegen. Immer sind sie in Bewegung und daher bewegt sich ein Stein, auch wenn er seit Jahrtausenden seine Gestalt nicht verändert haben sollte und immer am gleichen Platz gelegen hat. In sich ist ein Stein voller Bewegung, wenn auch äußerlich nicht sichtbar.
Auch Farben sind ja eigentlich Bewegungen, denn es sind Lichtfrequenzen, die unser Auge erreichen, alles, was ich sehe, kommt durch Bewegung auf mich zu und kann ich nur durch diese Bewegung überhaupt sehen.
Und wir sehen es jeden Tag, jeder Baum und jede Pflanze ist voller Bewegung. Nicht nur der Wind, der es bewegt, sondern auch das Leben selber. Die Blüte, die Frucht, die entsteht und dann die Zeit zu welken und vielleicht sogar zu vergehen, um einer anderen Pflanze Platz zu machen. Das ist die Bewegung des Lebens.
Aber so geht es nicht nur der belebten Welt, sondern alles unterliegt ja dem Werden und Vergehen, alles hat einen Anfang, einen Höhepunkt und ein Ende. So ist diese Welt aufgebaut. Und daher gibt es den Satz des Hermes ja auch, er hat ja die Sätze gesammelt, die das Wesen unseres Universums zusammenfassen und die grundlegenden Gesetze erfasst.


Durch Bewegung ans Ziel kommen

Kein Diktator ganz sich vor diesem Gesetz sicher sein, kein Leben ist sicher vor dem Ende. Die Blumen wissen das, was der Mensch sehr gerne ignoriert und versucht zu verdrängen. Die Blume stirbt in gewisser Hinsicht gerne, weil sie weiß, dass sie damit ihr Ziel erreicht und erreicht hat. Der Mensch will immer noch mehr und weiß oft gar nicht, was sein Ziel ist, warum er auf Erden ist und was seine besondere Würde ist.
Alles ist Schwingung, so steht es in dem Satz von Hermes. Und das heißt auch, dass mein Leben eine Schwingung ist, dass ich mit meinem Leben etwas bewegen kann, dass mein Tun und mein Denken etwas in Schwingung bringt. Denn auch unsere Gedanken sind ja Bewegung, sind Schwingungen. Unser Gehirn sendet Elektromagnetische Wellen aus. Das ist es ja, was ein EEG misst und was ein Arzt dann liest und seine Rückschlüsse zieht.
Dein Denken ist eine Schwingung und diese Schwingung geht in diese Welt hinaus. Auch Dein Tun ist natürlich eine Bewegung und ist zugleich eine Schwingung, man könnte auch sagen eine Ausstrahlung, eine Energie, die Du in diese Welt schickst.


Weil Du bewirkst

Wir sind also nicht nur beeinflusst von den Bewegungen und Schwingungen anderer, sondern wir sind selber Menschen, die in Bewegung bringen, die andere beeinflussen, auch ohne ein Wort gesagt oder ein Satz geschrieben zu haben.
Und so wird noch mehr verständlich, warum es im spirituellen Leben nicht nur darum geht gut zu meditieren und zu beten, sondern seine Gedanken und sein Tun zu verändern, hin zum Guten, weil gutes Tun und gutes Denken eine Wirkung in diese Welt hat, die weit über unseren Lebenshorizont hinausgeht.
Rupert Sheldrake, der Entdecker des morphogenetischen Felder, spricht übrigens nicht von Naturgesetzen, sondern von Gewohnheiten der Natur. Es gibt nach seiner Theorie im Grunde nur Gewohnheiten in der Natur, die sich dadurch verfestigen, dass sie immer wieder auf Neue sich bestätigen und vollzogen werden. Auch hier spielt also Bewegung eine Rolle, selbst das, was wir als unumstößlich ansehen, dass eine Tasse nach unten fällt, wenn ich sei vom Tisch stoße, selbst das ist veränderlich. Nicht von heute auf Morgen, gewiss nur über eine sehr, sehr lange Zeit, die meine Lebenszeit um ein vielfaches übersteigen wird. Wichtiger aber ist die grundsätzliche Möglichkeit, die Sheldrake hier aufzeigt.


Lerne, Dich zu schützen

Es gibt also demnach nichts, was nicht veränderlich ist. Alles ist in Bewegung und alles ist Schwingung.
Und doch resultiert aus unseren bisherigen Überlegungen einiges für unser Leben. Wenn ich also so umfassend beeinflusst werde, wird es umso wichtiger, dass ich mich auch schützen kann. Ich erlebe das immer wieder, wie mich das Verhalten oder die Art der Präsenz anderer Menschen beeinflusst. Manchmal denke ich dann, dass ich wieder mal etwa falsch verstanden oder gemacht habe. Doch es wird mir immer klarer, dass ich zu viele der Schwingungen andere Menschen aufnehmen. Wir müssen lernen, dass wir von solchen Schwingungen nicht mehr getroffen werden. Das ist ein ganz eigener Lernprozess und etwas, dass uns zumeist niemand zeigt.
Bestimmte innere Bilder, besondere Bewusstseinsformen und Rituale können uns dabei sehr hilfreich sein.
Der Kreis, Du wirst vielleicht wissen, dass ich mich derzeit intensiv mit dem Kreis in all seinen Variationen beschäftige, der Kreis ist eine sehr hilfreiche Figur. Sei es, dass Du Dir vorstellst in einem heilenden oder schützenden Kreis zu stehen, oder Du gestaltest einen Kreis in dem Du Dich hineinsetzt oder stellst.
Wie auch immer Du vorgehst, jede und jeder muss es lernen, sich von unguten Schwingungen zu schützen und jede und jeder muss lernen, gute Schwingungen in diese Welt zu setzen.
Jedes Gebet, jede gute Tat, jeder freundliche Gedanke kann dazu beitragen.


Gott ist reine Bewegung

Und schließlich möchte ich zu unserem Satz von Hermes zurückkehren. Denn vielleicht ist Gott ja selber nichts anderes, als eine große und tiefe Bewegung, die kein Ende findet. Gott als die Bewegung der Liebe und des Mitgefühls, des Verzeihens und der Hingabe. Und ständig vollzieht sich diese Bewegung, die Gott ist und sendet so ihrerseits eine Kraft in unsere Welt, eine Schwingung aus, die uns beeinflussen will, in diese Bewegung Gottes aktiv einzustimmen, mitzuvollziehen, was Gott als Bewegung tut.
Vielleicht kann man sich so das Sein als einen Tanz vorstellen, in dem wir eingeladen sind mitzuwirken, der Tanz der Liebe und des Mitgefühls.

Ich freue mich wie immer über Deinen Kommentar und Deine Gedanken zu meinem heutigen Video.

Ich habe übrigens vor einiger Zeit ein Video gedreht und worin ich deutlich mache, dass wir auch sagen können, dass alles Energie ist und dass sich dadurch eine ganz andere Sichtweise auf das Leben ergibt. Interessiert? Hier ist das Video, das ich meine und Dir als nächstes empfehle.

korrigiertes Transskript


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