Wie Du Deine Zukunftsangst auflöst

11. Februar 2023

Viele Menschen haben Angst vor der Zukunft und es gibt derzeit wenig, was uns ermutigt. Ich will die ganzen Krisen nicht alle auch noch wiederholen, Du weißt, wovon ich spreche. Und hinzu kommen eigene Zweifel, eigene Erwartungen und Krisen, die das Ganze nicht leichter machen, sondern sich noch auf das, was alle betrifft, legen.

Wie will man da ohne Zukunftsangst leben?

Ich finde dieses Thema gerade sehr wichtig und deshalb möchte ich es aufgreifen und Dir helfen, Deine eigenen Zukunftsängste zu überwinden.


Es gibt keine Zukunft!

Und gleich muss ich erstmal einen Mythos zerstören. Wenn wir von der Zukunft sprechen, dann tun wir so, als wäre es etwas Festes, eine klare Größe in dieser Welt. Doch ist Zukunft ein Zustand, der gar nicht existiert. Es gibt keine Zukunft, es gibt ja auch keine Vergangenheit. Wenn es eine Zukunft gäbe, dann gäbe es keine Zukunft. Wir kennen nur das Jetzt, wir können nicht in die Zukunft reisen und mal nachschauen, ob es wirklich so schlimm kommen wird. Die Zukunft ist per Definition ja etwas, das erst noch entsteht, das uns noch bevorsteht. Zukunft kommt erst noch. Und daher ist es richtig zu sagen, dass die Zukunft etwas ist, das noch gar nicht existiert.

Wir haben also Angst vor etwas, das es noch gar nicht gibt. Allein darüber nachzudenken, kann schon helfen, weil es unsere Ängste relativieren kann, und das heißt in Beziehung setzt zu dieser Erkenntnis.

Zukunft ist zudem ein Raum von Möglichkeiten. Es gibt wenig, was wirklich feststeht und sicher ist in der Zukunft überhaupt nichts. Das kann Angst machen, weil das Schöne sich vielleicht verändert, aber das gilt natürlich auch für das Schlechte im Leben, auch das kann sich in der Zukunft verändern, selbst dann, wenn es gerade nicht danach ausschaut. Die Zukunft ist für beides ungewiss.


Wagnis des Lebens

Es geht eben darum, mit der Unsicherheit zu leben. Es ist das Wagnis des Lebens, dass wir nicht wissen können, wie es ausgeht. Mit Unsicherheit ist es nicht leicht zu leben, das kenne ich selber. Ich will zum Beispiel, sobald eine sehr offene Situation in meinem Leben entsteht, gleich alles festzurren, Pläne schmieden, Schritte für den weiteren Weg festlegen und so weiter. Ich will mir so schnell wie möglich eine Art Raster bauen, das mich trägt und mir Gewissheit verschafft. Doch ich musste lernen, dass das nicht immer gut ist. Es ist gut, wenn man eine unsichere und offene Situation aushalten kann. Weil sich oft erst dann etwas entwickeln kann. Die Gnade braucht Raum zum Wirken und nicht meine Pläne und Konzepte für die Zukunft.

Oder um es anders zu sagen. Das Schicksal hat ganz eigene Regeln, denen wir uns ohnehin nicht entziehen können.

Die Wirkung Gottes aus der Tiefe heraus hat oft etwas Unerbittliches. Nicht, um uns zu knechten, sondern um durch uns zu wirken. Diese Schicksalskräfte können wir nur wirken lassen und annehmen, so schwer das auch sein mag. Wir sind auf einen Weg gestellt und das, was uns begegnet, ist Teil dieses Weges.

Und daher ist es wichtig, sich mit dem eigenen Schicksal anzufreunden.

Vielleicht hilft Dir dabei, dass Du beginnst, den Halt zu spüren, der alles trägt. Wenn Du in Deinen Innenraum gehst und bis zur Grenze spürst, und dann noch weiter gehst, dann kannst Du wahrnehmen, dass da etwas ist, das unberührt da ist, etwas Unveränderliches, das Dich umgibt und durchdringt, dass keinen Schaden nimmt, durch nichts. Hier ist der Ort für Dein Vertrauen in die Zukunft, weil es keine Form der Zukunft geben wird, die in diesen Bereich eindringt oder ihn beschädigt. Selbst die größte Katastrophe wird diesem Bereich des Bewusstseins nichts anhaben können.


Mut und Tapferkeit

Auf der einen Seite haben wir also Unsicherheit und auf der anderen Seite haben wir Mut und gerne füge ich auch das Wort Tapferkeit hinzu. Tapferkeit ist die Fähigkeit, in einer schwierigen und mit Nachteilen verbundenen Situation trotz Rückschlägen durchzuhalten.

Mut und Tapferkeit brauchen wir in schwierigen Situationen und Krisen. Sie helfen, einen Weg zu gehen, ohne sich darin zu verlieren.

Um mutig und tapfer sein zu können, dürfen wir aber nicht vor unseren Ängsten weglaufen, wir dürfen sie auch nicht einfach verdrängen. Es geht darum, dass wir uns ihnen stellen. Das meint, sich nicht darin einzunisten, sich überschütten zu lassen von Angst und Sorge, sondern der Angst und der Sorge gegenüberstehen, sich eben dem zu stellen. Das ist nicht nur ein anderes Bild, es fühlt sich auch anders an. 


Nutze das Jetzt

Wenn Du Dich fragst, was Du tun kannst, damit die Zukunft gut wird, dann ist meine grundlegende Empfehlung, dass Du den jetzigen Augenblick nutzen solltest. Jetzt baust Du an Deiner Zukunft. Das, was Du jetzt an Gutem tust, wird Dir in Deiner Zukunft nützen und helfen. Es wird Dich stärken und Du kannst auf eine positive Energie zurückgreifen.

Deshalb ist es auch so wichtig, an den eigenen Ängsten zu arbeiten und sich ihnen zu stellen, ohne sie sich völlig zu eigen zu machen, denn auch Ängste haben etwas Selbsterfüllendes, wie das Gute auch. Lenke Deine ganze Energie auf das Gute, lenke Dein Handeln auf das Gute und Du hast das Beste getan, was man für eine gute Zukunft tun kann.

Ob die Zukunft dann gut ist, das wissen wir nicht, aber Du hast mehr Kraft, in jedweder Zukunft etwas Gutes zu tun.

Nutze also diesen Augenblick, er ist das einzige, was Du wirklich hast und wo Du wirklich etwas bewirken kannst.

Dazu kann auch gehören, die Konflikte in Deinem Leben zu minimieren, aufzuräumen, Ordnung zu schaffen, Dich auszurichten, Schwerpunkte zu setzen und einen Fokus in Deinem Leben zu setzen.

So verstärkst Du Deine Wirkung in dieser Welt und kannst das Gute in Dein Leben hineinziehen.


Ändere innere Bilder

Ich möchte weitermachen mit meiner Erkenntnis, dass all die Ängste, die wir so haben,  dass die alle etwas gemeinsam haben, sie funktionieren nur mit einem inneren Bild, das wir herstellen oder übernehmen. Man kann das bei den Klimaaktivisten sehr gut beobachten – so wichtig ihr Protest ist, so haben sie doch alle ein bestimmtes inneres Bild von der Zukunft. Ob das realistisch ist oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt. Was es aber auf alle Fälle macht, es stärkt die Angst und so die Abwehr. Denn die jungen Menschen kämpfen im Kern gegen etwas und nicht für etwas. Es ist ein Kampf gegen und mit der Angst.

Und der funktioniert immer nur mit inneren Bildern. Oder wenn man nachts wach wird und hört komische Geräusche im Haus – auch dann spielen ganz bestimmte innere Bilder eine Rolle, die in Bruchteilen von Sekunden aufgerufen oder gebildet werden.

Doch diese Bilder sind meistens überzogen – meistens, nicht immer. Und sie können Gegenwehr oder aber Flucht evozieren.

Doch diese Bilder kommen natürlich alle aus Deiner Vergangenheit und aus den Medien und der Werbung. Gerade Medien und Werbung arbeiten stark mit Bildern und vermitteln ganz bestimmte Bilder von der Zukunft.

Innere Bilder haben also oft keinen Bezug zur Zukunft und sind nicht ein Abbild dessen.

Das ist wichtig zu wissen, damit wir unsere inneren Bilder, vor denen wir uns kaum schützen können, nicht überbewerten.

Stattdessen brauchst Du andere Bilder, gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass Du konstruktive und stärkende innere Bilder hast. Es gibt innere Bilder zu dem Gedanken: Ich schaffe es und es gibt andere innere Bilder zu dem Gedanken: ich schaffe es nie. Die Bilder lenken Deine Energie und sind Ausdruck dafür. Änderst Du die Bilder, änderst Du die Energie.

Natürlich sind negative Bilder oft stärker als positive, weil wir Menschen auf Gefahrenerkennung hin angelegt sind. Das Gute kann man übersehen, das ist nicht gefährlich. Wer aber das Bedrohliche übersieht, der kann dabei umkommen.

Umso wichtiger ist es, sehr aktiv an neuen und hilfreichen inneren Bildern zu arbeiten

Schaffe Dir stärkende Bilder von Deiner Zukunft. 

Du kannst Dir zum Beispiel Dein Alter als etwas Quälendes und Krankes vorstellen, oder aber Du stellst Dir vor, wie Du agil bis ins hohe Alter Dein Leben genießt.

Es gibt gerade hinsichtlich des Alters spannende Untersuchungen, wie negativ unsere Sichtweisen sind, die mit der Realität oft wenig gemein haben, nicht, weil es kein Siechtum im Alter gibt und keine Krankheit, sondern dass immer weniger ältere Menschen krank und bettlägerig und viele sehr lange sehr fit sind.

Also, arbeite an Deinen inneren Bildern und denke zwischendurch daran, dass 98 % der Ängste sich nicht bewahrheiten. Es reicht also, wenn Du Dich um diese 2 % kümmerst.


Zum Schluss noch das

Und nicht zuletzt noch dies. Was immer kommt und sein wird, wo immer Du stehst und was auch immer nach Dir greift:

Versuche, in und bei allem in der Liebe zu bleiben. Übe es in guten  Zeiten ein, damit Du es in schweren Zeiten leichter hast.

Bleibe in der Liebe, das ist vielleicht das Wichtigste.

korrigiertes Transskript


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