Seit der Aufklärung verbinden wir mit Erkenntnis vor allem wissenschaftliche Erkenntnis. Hier geht es um qualitative und qantitative Untersuchungen, um Objektivität, Nachvollziehbarkeit und die reine Logik. Wir haben dieser Form der Erkenntnis viel zu verdanken und sollten sie weiter für uns nutzen. Was wir aber darüber völlig verdrängt und auch abgewertet haben sind Erkenntniswege, die zu einem gefühlten Wissen führen, wie ihn schon die alten okkulten und religiösen Traditionen lehrten. Diese Form der Erkenntnis ist nicht durch beobachten, zählen und Listenführen zu erreichen, sondern allein durch Teilhabe. Wenn ich mich auf ein Symbol, ein Bild, ein Ritual, ein Gebet oder eine Meditation wirklich einlasse, dann kann in mir so etwas wie ein gefühltes Wissen entstehen. Dieses gefühlte Wissen drückt sich in Geschichten, Symbolen und rituellen Handlungen aus und ist darüber erfahr- und wissbar - jedoch nur, wenn ich an ihnen teilhabe.
Wie erlangen wir ein tieferes Wissen?
24. Juli 2021
Lieber David,
die allertiefsten und auch bleibendsten und unvergesslichsten Erfahrungen und Gefühle habe ich bisher tatsächlich nur durch eigenes positives oder negatives Erleben erfahren. Es gibt dafür nicht immer Worte, es ist tatsächlich ein fühlen, das ich oft vor allem wenn ich traurig bin mit Musik auszudrücken bzw. verarbeiten versuche. Erst durch das eigene Erlebte kann ich auch andere Menschen in vielen Dingen viel besser und tiefer verstehen. Wissenschaft und Fakten sind sicher wichtig und unverzichtbar, trotzdem prägen sie sich bei mir oft nicht so ein weil vieles so schnelllebig, hektisch und vergänglich ist. Danke für Deine immer so anregenden Videos, ich nehme mir dafür immer eine Auszeit und hab mich heute wieder darauf gefreut……
Liebe Grüße Petra
Liebe Petra, es ist nicht immer leicht, Worte für diese Erffahrungen zu finden – manchmal bleibt es auch unaussprechlich. Poesie entsteht ja letztlich daraus, dass bestimmte Erfahrungen gar nicht anders ausgesagt werden können als durch Bilder. Es gibt aber auch Effahrungen, die brauchen die Sprache. Gerade die negativen inneren Erfahrungen und Erinnerungen werden sich erst entzaubern, wenn sie beim Namen genannt worden sind – wie beim Rumpelstilzchen. David
Lieber David,
dein heutiges Video empfinde ich als eines der wichtigsten und besten – nicht „objektiv“ allgemein betrachtet, sondern rein subjektiv für mich und meine inneren Anliegen und Ziele.
Es ist weise. Denn es ist genau wie du sagst: Alle akademischen Bemühungen um Erkenntnis sind äußerst wichtig, aber sie führen nur selten (z.B. bei Sachthemen) dazu, in der Tiefe etwas zu verstehen. Bei allem, was das Leben selbst betrifft, brauchen wir mehr.
Dieses innere Erspüren oder Fühlen von tieferem Wissen ist das, was für mich immer wichtiger wird. Die Erkenntnisse, die uns dabei vermittelt werden, haben eine andere Qualität, sie enthalten mehr Wahrheit, und befriedigen mich weit mehr.
Ich danke dir sehr!
Seit ein paar Tagen versuche ich wieder zu meditieren. Es wäre ein großes Geschenk für mich, wenn ich soweit käme, dass mir dabei derlei gespürtes Wissen zuteil würde.
Ich danke dir sehr und grüße dich herzlich
Rosmarie
Liebe Rosmarie, für das gespürte Wissen braucht es manchmal Zeit. Ganz wichtig aber scheint mir zu sein, mit einem gewissen Ernst und Offenheit an die Sache (in Deinem Fall Meditation) heranzugehen. Dann zeigen sich einem die wichtigen und geheimnisvollen Dinge eher. David
Lieber David,
erst jetzt komme ich dazu dieses kostbare Video zu hören. Du sprichst mir aus der Seele, kannst besser in Worte fassen, was ich selber tief erspüre. Im Gespräch passiert es manchmal, dass ich den Eindruck habe als würden mir die Worte geschenkt, es fließt aus einem tieferen Zusammenhang. Und dann kommt der Alltag wieder zurück. Ganz langsam bekommt dieser eine andere, tiefere Qualität und der Blick auf das, was mich umgibt, verändert sich, wird intensiver.
Ich danke Dir sehr, Lydie