Wir Menschen sind besondere Wesen, manchmal auch eigentümliche. Wir sind Mann oder Frau und vieles, was dazwischen liegt. Und doch können wir sagen, dass jeder Mensch eine männliche und eine weibliche Seite in sich trägt. Doch meistens ist die männliche dominierend - nicht nur bei Männern, und die weibliche Seite ist teilweise unbewusst. Es wird Zeit, dass wir alle unsere weibliche Seite entdecken. Warum, darüber spreche ich heute. Und wenn Du dran bleibst, dann erfährst Du auch, wie das gehen kann.
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“Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.” So steht es im Buch Genesis der Bibel, in dem es um die Erschaffung der Welt und des Menschen geht. Der Mensch ist männlich und weiblich. Und das meint nicht nur die offensichtliche Tatsache, dass es Männer und Frauen gibt, sondern auch, dass wir alle männlich und weiblich zugleich sind. Jeder Mann und jede Frau ist beides, wenn auch meistens ein Aspekt deutlicher hervortritt. C. G. Jung nannte diese beiden Seiten Anima, als die weibliche und Animus als die männliche Seite. Das gefällt mir besser, weil wir bei weiblich und männlich schnell ganz bestimmte Rollenmuster zuschreiben. Aber darum geht es nicht!
Was ist das Männliche?
In unserer Welt ist nach wie vor die männliche Seite vorherrschend - trotz allem Feminismus und Frauenbewegung. Gerade in diesen Tagen der Kriegsbedrohung können wir das merken. Die Art der Kommunikation, der Bilder sind alles zumeist männliche Bilder, die transportiert werden. Das Männliche setzt auf Unterschiede, auf Dominanz, auf Trennung, auf Definition und Exaktheit. Es ist zumeist weniger emotional, weniger intuitiv. Das Männliche liebt den Kampf, den Wettbewerb, die Klarheit. Das Schwert ist ein gutes Symbol für die männliche Seite in uns allen oder für den Animus. Ein Schwert trennt, es schneidet, mit einem Schwert kämpfe ich und mache Unterschiede. Und es gehört auch der Opfertod im Kampf dazu, das Heldentum, der Auszug aus heimatlichen Gefilden, hinauszugehen, um die Welt kennenzulernen, zu erforschen und Abenteuer zu erleben.
Ich bin niemand, der die männliche Seite für schlechter hält. Es ist manchmal wichtig, zu kämpfen, es ist manchmal wichtig zu trennen und manchmal ist es auch wichtig Klarheit zu schaffen und nicht emotional zu reagieren.
Das Problem ist immer die Einseitigkeit.
Was ist das Weibliche?
Das Weibliche wiederum, es steht für die Ganzheit, für Vereinigung, zusammenzuführen, zu gebären, zu ernähren, den Tod als Teil des Lebens anzusehen und die Welt intuitiv zu erfahren. Die Schale ist das passende Symbol dafür. Es öffnet sich ganz, es kann alles Mögliche hineingelegt werden. Eine Schale birgt, und schenkt zugleich und ist mit einer großen Offenheit und Weite zugegen.
Es tut uns und es tut der Welt nicht gut, wenn wir dauerhaft auf diese Seite verzichten. Und ich spreche jetzt jeden und jede an. Denn das Problem haben nicht nur Männer, sondern ebenfalls Frauen, die ihre eigene Anima noch nicht richtig gefunden haben. Wir sind alle auf dem Weg, diese Seite neu zu entdecken. Gerade in der jetzigen Situation. Man kann sagen, dass die männliche Seite uns in die Klimakatastrophe geführt hat und gewiss ist es die männliche Seite, die gerade einen Krieg führt und ein anderes Land überfällt - Putin stellt sich ja gerne betont männlich dar.
Es gehört schlicht zu unserer Ganzheit und ist notwendig für unsere Weiterentwicklung, dass wir die Anima leben und in uns integrieren.
Die Zeit als Zyklus
Du kannst gleich damit beginnen und die Zeit neu denken und erfahren. Die männliche Seite sieht in der Zeit einen Ablauf von Sekunden, die nacheinander vergehen. Zeit ist hier eine Art Linie, die sich nach vorne hin öffnet. Das Weibliche sieht in der Zeit etwas Zyklisches. Die Wiederkehr der Zeit, Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter, die Zyklen unseres Lebens, der weibliche Zyklus, die Mondphasen. All das sieht Zeit nicht wie eine Gerade, sondern wie eine Spirale.
Wenn Du die Zyklen Deines Lebens entdecken kannst, dann erlernst Du eine weibliche Sicht auf Dein Leben. Du merkst, wie vieles sich wiederholt, wie es sich mit jedem weiteren Zyklus nach oben schraubt. Und Du weißt dann auch, dass auch der Tod nur ein weiterer Aspekt dieses großen Zyklus ist.
Der Tod ist Teil des Lebens
Das Weibliche sieht im Tod nicht das Ende, es steht für Stirb und Werde, nicht für Werde und Stirb. Mit anderen Worten, das Leben wird über den Tod gedacht. Der Tod ist nur ein weiterer Schritt, auf dem weitere folgen, neue Zyklen, ein neues Leben.
Gegensätze aushalten
Eine weitere Möglichkeit des Einübens der weiblichen Seite findest Du, wenn Du lernst, Gegensätzliches auszuhalten und nebeneinander stehen zu lassen. Das Männliche kennt nur wahr oder falsch, das eine oder das andere. Es spitzt zu, es will eine klare Entscheidung, man kann schließlich nicht alles haben.
Das Weibliche sieht beides und fällt keine Entscheidung, weil es vielleicht gerade noch nicht geht, weil es noch nicht reif ist dafür und vielleicht auch gar nicht notwendig. So kann beides da sein und es kann sich aus sich selbst heraus entscheiden, was wahr ist und wie es weitergeht.
Intuituver Weltzugang
Ein wichtiger weiterer Aspekt ist der intuitive Zugang zur Welt. Die Wissenschaft ist durch und durch männlich und hat daher auch zu allem, was nicht ihren Kriterien entspricht eine extrem abwertende Haltung. Schau mal, wie Teile der Wissenschaft mit Homöopathie umgehen. Wie immer Du dazu stehst, es ist doch ein sehr kleiner Teilaspekt der Heilkunde. Aber der Aufwand der Abwertung ist riesengroß und die Färbung der Kritik ist voller Abwertung und manchmal sogar Bosheit. Und warum: weil es nicht sein darf, weil es dem männlichen Prinzip in der Wissenschaft einfach widerspricht. Und dann reagiert die männliche Seite in ihrer unreifen Variante mit Abwertung - Frauen kennen das.
Die Welt intuitiv zu erfassen ist aber eine legitime und wichtige Art des Weltzugangs und versorgt uns mit einem anderen Wissen, als es die Wissenschaft tut. Natürlich sind beide wichtig.
Auf die eigene innere Resonanz zu achten, auf das Gefühl, die innere Stimme und daraus Schlüsse zu ziehen, die zunächst nur für Dich richtig sind, das wäre für mich ein wichtiger Weg, um die Intuition zu leben und auszubauen.
Spiritualität leben
Und überhaupt, ist Spiritualität ohne die weibliche Seite nicht denkbar, sie verkommt zu einem Dogmenbuch, zu Regeln und Formalismus - wie wir sie in der Kirche jederzeit kennenlernen dürfen. Die Hingabe, die Orientierung auf das eigene innere Erleben, und das Vertrauen auf das, was ich in mir erfahre, als Form der Erkenntnis, das macht die weibliche Seite in der Spiritualität aus.
Es gäbe noch viel dazu zu sagen und viele Möglichkeiten, wie wir alle unseren Zugang zu unserer weiblichen Seite stärken können.
Ich möchte Dir heute eine Frage stellen, nämlich: In welchen Bereichen siehst Du derzeit noch die männliche Seite dominierend und wie könnte es anders aussehen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar
Und jetzt wünsche ich Dir eine gute Zeit
korrigiertes Transskript