21. März 2022

Die meisten Menschen gucken,
sie gucken an.

Sie gucken sich Menschen an,
Pflanzen,
Tiere,
die Zeitung,
vielleicht auch ihre Kinder
und sich selbst natürlich auch.

Sie gucken immer nur an.

Aber das ist nicht die Art und Weise,
wie Du die Welt wahrnehmen solltest.

Du solltest Menschen nicht angucken,
Du solltest Menschen sehen,
die Tiere sehen,
die Pflanzen,
die Kinder
und Dich selbst natürlich auch.

Wer guckt, guckt sich Dinge an.
Wer sieht, der öffnet sich für das, was er/sie sieht.

Mach einmal diese kleine Übung:
Nimm einfach ein Blatt eines Baumes oder die Blüte einer Blume.
Einmal guckst Du sie Dir nur an und öffnest Dich nicht dafür.
Du zählst am besten die äußeren Eigenschaften auf,
die Farbe,
die Länge,
schätzt die Breite
und das Alter.

Dann beginnst Du zu sehen
und suchst nach Qualitäten - inneren Qualitäten,
versuchst Kontakt aufzunehmen,
das Blatt oder die Blume in Dich aufzunehmen,
mit Deinem Sehen zu umschließen und zu durchdringen.

DAVID




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  • Danke, David! Dieser nachdenkenswerte Poesie-Impuls regt wirklich an , sich tiefer mit dem Unterschied zwischen ‘gucken’ und ‘sehen’ zu beschäftigen..Gucken, i.S.von mit den Augen erfassen, registrieren und sehen i.S.von wahrnehmen, sich bewußt machen, nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den anderen Sinnesorganen.
    “Viele Menschen denken, sie kennen dich, dabei wissen sie nur wie du aussiehst “, ist ein passendes Zitat.
    Das Gegenüber, den Menschen im Lächeln erkennen, in Wut oder Trauer verstehen, Worte und auch Schweigen wahrnehmen, anstatt ihn auf den ersten Blick und / oder nach dem Äußeren
    zu beurteilen.
    Deine Gedanken, Gedichte oder Gebete an dieser Stelle sind jede Woche eine Bereicherung.

  • Frei nach der Werbung eines schwedischen Möbelhauses: Guckst Du noch oder siehst Du schon? 😉
    Du bist ja ein sehr guter und geübter Beobachter, wie man an Deinen Texten sieht – da kann ich mir noch jede Menge “abgucken”…

  • Ich wage jetzt mal ganz kühn zu behaupten, dass ich schon recht oft sehe statt gucke. Für mich wird vieles z.B. erst schön und interessant, wenn ich den Kern erspüren, erahnen oder sehen kann, also von innen nach außen. Ein ganz tiefes Gedicht von Dir David, richtig schön……

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