Im ersten Drittel unseres Lebens lernen wir zumeist uns das Leben untertan zu machen, es zu meistern, anzupacken und zu kontrollieren. Wir lernen Fertigkeiten, erlangen Kompetenzen, machen Erfahrungen, werden unterstützt, angefeuert und können auf Erfolge zurückblicken. Das stärkt uns und macht uns stolz. Doch wenn das erste Drittel vorbei ist, kommt meistens ein Einschnitt. Etwas passiert, was wir nicht wollten (gewiss, bei manchen geschieht dies viel früher und heftiger). Wir merken plötzlich, dass ich nicht mehr alle Fäden in den Händen halte, dass das Leben mir entgleitet, dass andere und anderes über mich bestimmen und ich nicht viel dagegen tun kann. Schicksalsschläge können das sein, großer Misserfolg, Trennungen.
Solche Ereignisse zeigen uns, dass das Leben nicht zu kontrollieren ist. Wir brauchen zwar das erste Drittel, um lebenstüchtig zu werden, wie wir das gerne nennen. Aber den Rest werden wir uns damit beschäftigen müssen, die Kontrolle wieder abzugeben und dabei nicht unglücklich, sondern noch glücklicher zu werden. Mehr dazu in meinem Video.
Lernen die Kontrolle über Dein Leben abzugeben
30. Januar 2021
Danke für das Darauf-aufmerksam-machen, dass es im Leben so ist, dass ich aber deswegen nicht verzweifeln muss, sondern Beruhigung im vertrauensvollen Loslassen finden kann.
Nur das Vertrauen in das Leben ist es, was uns hilft und was es braucht. David
Es lädt ja gerade dazu ein, zu vertrauen. David
lieber bruder david, vielen herzlichen dank für dieses video/ deine wunderbaren, bereichernden worte…. für mich ist das thema kontrolle, kontrolle abgeben seit einiger zeit lebensthema (erkrankung, zusammenbruch… nicht ist mehr wie zuvor…) loslassen…. von so vielem, kontrolle abgeben… wohin, an wen…?? welch große herausforderung , zu noch mehr gottvertrauen… herr, ich vertraue, hilf meinem mangel an vertrauen.
in verbundenheit und mit dank und lieben grüßen
von susanne
Liebe Susanne, ja, Krankheit ist ein Lernort dafür, Kontrolle abzugeben und gut, wer es vorher schon einüben konnte. Früher nannte man es tatsächlich „Gottvertrauen“ – ein begriff der mir zwar sprachlich fremd ist, aber inhaltlich sehr Nahe. Es geht darum, dem Leben zu trauen, darauf zu vertrauen, dass der Boden hält, dass es weitergeht – darauf Vertrauen, dass Gott da ist und sich niemals entzieht. David
Liebe Susanne, es ist die Grundübung des Lebens schlecht hin und begleitet uns das ganze Leben. David
Auf der einen Seite stimme ich dir voll zu und dann gibt es diese andere Seite: Einfluss und Gestaltung in dieser Gesellschaft ausüben,andere für Ideen zu gewinnen, sich dafür einzusetzen, aktiv werden, das ist dich auch eine Art von Kontrolle.. .oder?das ist mein Konflikt. Aktiv werden und dann loslassen,zulassen? Ist das eine Lösung? Bei Ungerechtigkeiten kann und will ich mich nicht in Hingebung üben…
Schön, dass Du diesen Konflikt und Zwiespalt ansprichst. Natürlich ist mit der Bereitschaft, Kontrolle abzugeben nicht gemeint, die Arme in den Schoß zu legen, sich nicht mehr zu engagieren und alles so sein lassen wie es ist. Aber gerade die Bereitschaft Kontrolle abzugeben, befreit das eigene Engagement und schützt helfende Menschen vor Burnout. Denn wir sollten uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass wir es nicht wirklich machen können – wir können nur beisteuern. Es liegt nicht wirklich in unseren Händen. Gruß, David
Lieber David, danke für deine berührenden Worte zum Loslassen. Das Bild mit den Sandkörnern hat mir viel gegeben….mich tief im Körper erreicht und still werden lassen. Sei gesegnet. Herzlich Anke
Mehr als ein inneres Bild braucht es auch nicht, um zu verstehen. David
Liebe Anke, dann hast du für die etwas Wichtiges gefunden – ein inneres Bild zum Loslassen. Bewahre es für Dich! David
Ein für mich wichtiger Hinweis zur Erreichung innerer Ruhe und Zufriedenheit, vielen Dank.
Guten Morgen David, ich bin erstaunt es ist bei mir gerade ein sehr aktuelles Geschehen, gestern nochmal auf FB dein Video, wiederholen prägt sich auch besser ein. Ich habe die Entscheidung getroffen vom aktiven Erwerbsleben in den Ruhestand zu gehen. Aus der Selbständigkeit hat man da ja mehr Gestaltungsspielraum. Ich habe mir ein Jahr Zeit genehmigt um mich von meinen Mandanten zu verabschieden. Es ist aktuell täglich ein loslassen, ein im Vertrauen einüben es geht auch ohne mich gut weiter. Nicht mehr die Macherin, die Dinge bestimmen und gestalten. Es ist schon nicht ganz einfach. Bin gespannt wie sich die Sandkörner meines Lebens neu ordnen. Danke für deine Texte und Gedanken.
Liebe Erna, gewiss eine Herausforderung und eine wichtige Übung zugleich. Es ist der weg zur wirklichen Hingabe an das Leben, an Gott. Und Du gehst ihn nicht alleine. David
Wie schaffe ich es die Kontrolle loszulassen… Ich plane z B. meinen Tag durch. Wenn ich mir vornehme mal locker zu lassen, habe ich eher das Gefühl ich schreibe noch mehr auf als vorher, was ich machen müsste““, weil ich Angst habe, etwas zu vergessen.
Das ist auch auf meiner Arbeit so, ich schreibe mir auf, was ich zu tun habe… das ist schon wie ein Zwang 🙄