Lange Zeit habe ich gebetet, wie viele beten. habe um Gesundheit, um Frieden, um eine gute Zukunft, für meine Eltern, für meine Freunde und für vieles mehr gebetet. Dann habe ich irgendwann verstanden, dass da etwas nicht stimmt, dass ich etwas neu verstehen möchte und muss. Und wie es dann für mich weiter ging, davon berichte ich Dir in diesem Video. denn Beten ist heute für mich etwas völlig anderes, als es früher war.
Warum ich nicht mehr bete
8. Juni 2019
Lieber David,
Du bringst es in für mich sehr treffenden Worten zum Ausdruck, wie ich Gott und das Beten für mich verstehen möchte. Mich stört es, wenn Menschen fragen, wo denn Gott sei, wenn er Unglück, Unheil, Krankheit etc. auf dieser Welt zuließe? Diese Frage impliziert für mich, dass die ganze Verantwortung für alles, was geschieht auf Gott abgewälzt wird. So jedoch kann es nicht sein! Du sagst, er ist kein lieber Onkel. Genau!! Für mich ist er ein Gesprächspartner auf Augenhöhe mit dem ich Zwiesprache halten kann. Kein Zauberer, kein lieber Onkel, kein Regiseur für Ereignisse. Die Verantwortung für
Leben und mein Handeln liegt bei mir. Und übertragen auf die Gesellschaft heißt dies, wir alle verantworten viele Dinge und manche geschehen einfach so, ohne dass jemand dies in irgendeiner Form beeinflussen konnte. Und dennoch gibt es Gott. Eine „höhere“ Instanz; höher nicht im Sinne von mächtiger, herrschender etc.
Schön von Dir zu hören, dass auch Du, als ein Mensch, der sein Leben im Kloster verbringt, sich auch offen hält für andere Formen des Gebetes, bis hin zur Metta Meditation.
Liebe Rita, für mich geht Spiritualität nur in Offenheit und ich schätze das Bild der „spirituellen Mehrsprachigkeit“. Gott ist ein Geheimnis und daher nicht zu definieren… alles ist nur vorläufig und ungenügend. David