Text aus meinem wöchentlichen YouLetter

9. November 2024

Sprechen wir über das Essen. Eigentlich müssten wir häufiger darüber sprechen. Natürlich nicht über Diäten, Low Carb, Paleo oder was es da auch immer geben mag.

Im Christentum spielt das Essen ja eigentlich eine zentrale Rolle. Das wichtigste Ritual ist ein gemeinsames Mahl, und Jesus selbst hat sich als Teil eines Mahls gesehen, sozusagen als Nahrungsmittel. Aber außerhalb dieses Rituals und vielleicht noch zu Aschermittwoch und Karfreitag spielt im spirituellen Leben vieler Christen das Essen keine Rolle, zumindest nicht hinsichtlich des eigenen spirituellen Lebens.

Mir geht es jetzt einmal nicht so sehr um ethische Fragestellungen; die werden im Christentum schon viel zu oft gestellt und verstellen dann nicht selten den Weg zu einem wirklichen tieferen Verständnis.

Die Frage lautet: Welche Rolle spielt das, was ich esse und wie ich esse, für mein spirituelles Leben?

Essen und spirituell sein sind nicht gänzlich getrennt voneinander zu sehen. Das Essen soll der spirituellen Entwicklung dienen und kann dafür sehr viel tun.

Wir sprechen im spirituellen Leben gerne von Entwicklung oder auch vom Aufstieg. Damit ist gemeint, dass wir mit unserem Bewusstsein aufsteigen. Das heißt, dass es verschiedene Bewusstseins-Ebenen gibt, die mit einem inneren Erleben verknüpft sind. Angst und Sorgen sind ganz weit unten, Liebe und Mitgefühl ganz weit oben. Und je höher man kommt, umso reiner und leichter werden wir.

Das, was wir essen, kann uns dabei unterstützen. Die Frage lautet: Isst du das, was dich leichter macht, oder isst du das, was dich schwerer, träge und müde macht? Denn unser Essen bringt uns in unterschiedliche Gemütszustände und damit auch in unterschiedliche Bewusstseinszustände.

Es ist wichtig, dass wir in allem darauf achten, leichter zu werden (und ich meine jetzt nicht abnehmen), frischer und wacher zu sein und darauf zu schauen, dass wir uns nicht unnötig narkotisieren, sondern immer bewusster und wacher werden. Und das hat mit dem Essen sehr viel zu tun. Du kennst doch sicherlich auch Situationen, in denen du nach einem bestimmten Essen total müde wurdest oder dich vollgestopft gefühlt hast. Das hat nicht nur Auswirkungen auf unseren Magen, sondern auch auf unser Bewusstsein.

Deshalb:
- Iss, was frisch ist, damit du alle Nährstoffe bekommst.
- Iss, was weniger Fett (und nur gutes Fett) beinhaltet, damit du nicht zu schwer wirst (nochmals, es geht nicht ums Abnehmen).
- Iss nur so viel, wie du wirklich Hunger hast (eine ganz schwere Übung).
- Versuche weitestgehend darauf zu verzichten, Nahrungsmittel zu essen, die aus Gewalt und Tod entstanden sind (es geht um Tiere).

Und jetzt heißt es wieder: Vorsicht! Man kann sehr schön daraus eine Ideologie machen, ein Regelwerk, und stellt sich auf die gute Seite, weil man ja Vegetarier ist oder vegan lebt oder weil man nur Bio einkauft.

Es geht nicht darum, besser als andere zu sein; es geht darum, dass du aufsteigst. Und Arroganz, Abwertung und Stolz sind in dieser Hinsicht nicht besser als die Schweinshaxe; sie lassen dich fallen und schwer und träge werden.

Vorherige Briefe für dich:

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