Der Dramatik dieser Tage kann sich niemand entziehen. Der Krieg schaut uns jeden Tag aufs Frühstück oder Abendessen, dudelt über das Radio rein und huscht über unseren Bildschirm. Was gilt es jetzt zu tun, was ist jetzt die wichtigste Übung?Meine Botschaft für heute an Dich - bleib dran.
Diese Tage sind bedrückend und ängstigend. Auch mich überkommt manchmal die Angst, Was wird aus all dem noch werden? Wohin führt uns das alles noch? Sind wir bedroht, mein Leben, meine Existenz, meine Freunde? Eines ist mir klar geworden: Wir alle, wir sind bereits Teil des Krieges. Gottlob nicht so, wie es die Menschen in der Ukraine sind, die um ihr Leben fürchten müssen, die fliehen und alles zurücklassen, was sie sich aufgebaut haben, die Freunde und manchmal auch ihre Familie verlieren. Väter, die eigentlich mit ihren Kindern spielen sollten, tragen jetzt Waffen und sitzen in Panzern.
Nein, so sind wir Gott sei Dank nicht in diesen Krieg involviert.
Wir sind alle im Krieg
Aber der Krieg endet ja auch nicht an der Grenze zur Ukraine. Jeder und jede ist Teil davon. Denn unsere Angst und Sorge, sie gehören zu einem Krieg. Krieg funktioniert nur mit Angst und es ist im Kern ein Geschäft mit Angst und Vernichtung. Denn Krieg ist eine Explosion dunkler Kräfte, denen wir uns alle ausgesetzt sehen.Ich reduziere die Nachrichten auf ein Minimum, um mich zu schützen. Ja, schützen dürfen wir uns, wenn nicht im Krieg, wann denn dann sonst. Ich will nicht den Kopf in den Sand stecken und mich von allem fernhalten. Aber ich will auch nicht jedes Bild sehen und jede neue Reportage. Zum Glück schaue ich schon seit Jahren kein fern mehr. Und damit keine Sondersendung und keinen längeren Bericht.
Wie mich der Krieg betrifft
Wir engagieren uns und sammeln Materialien, die gerade in der Ukraine gebraucht werden. Ich bin berührt von der unglaublichen Hilfsbereitschaft in ganz Europa.
Und doch und gerade jetzt frage ich mich, was braucht es noch? Was braucht es spirituell? Was kann ich tun? Deshalb mache ich ja auch dieses Video, weil ich darauf eine Antwort gesucht habe. Die vielen Friedensgebete sind wichtig, ganz ohne Zweifel. Aber ich möchte noch viel früher ansetzen. Denn für ein Friedensgebet fehlt mir noch eine Übung davor, es muss basaler sein, was es jetzt braucht. Ein Friedensgebet setzt voraus, was ich erst herstellen und gründen möchte. Es geht wirklich nicht um eine große Übung, eine geführte Meditation in den Frieden und die Glückseligkeit - so wichtig das sein kann, es braucht etwas Grundlegendes und ich habe es für mich gefunden.
Vielleicht aber wird Dir das zu wenig sein, geradezu lachhaft. Aber mehr habe ich nicht anzubieten und ehrlich gesagt: es ist die Grundübung des Lebens und des Glaubens überhaupt. Jetzt ist der Zeitpunkt auf das Basale zu setzen.
Was ich spüre und erfahre ist Folgendes: Auch wenn ich nicht so viele Informationen aufnehme. Ich spüre an manchen Tagen, wie stark diese Situation in mein Leben und meinen Körper eindringt. In manchen Augenblicken nimmt sie mich in Beschlag. Das sind die Augenblicke, die am schwersten fallen, denn sie schnüren mich von allen Ressourcen und Kräften ab, die in mir sind, und zu denen ich über mich hinaus Zugang habe.
Krieg macht auf Dauer innerlich kaputt, auch wenn das eigene Leben nicht unmittelbar gefährdet ist. Es frisst auf, zersetzt sicher geglaubte Fundamente. Und das ist dann der Zustand, in dem meine Kräfte entschwinden.
Fühlung mit Gott
Ich habe mir meine Übung für jetzt so gestaltet und ich spüre, wie sie mir immer wieder gut tut.In jedem freien Augenblick versuche ich einfach nur in Fühlung mit Gott zu kommen, in das Erspüren des Göttlichen. Es liegt nämlich in der Luft, es ist da. Und es ist die basalste Übung überhaupt, sich hinzuwenden, die Kanäle zu öffnen und zu empfangen, sich erlauben, es zu empfangen.Und wenn ich es tue, dann spüre ich, wie ich gleich ruhiger werde. Es tut mir gut. Und es gibt mir die Möglichkeit, aus einer größeren Weite heraus alles anzusehen. Krieg führt die Wahrnehmung immer in die Enge und in die Polarisierung. Erst, wenn ich aus dieser Enge aussteigen kann und mich nicht zwischen die Pole stelle, kann ein neuer Blick entstehen.Wenn Du übrigens jetzt zusätzlich eine einfache körperliche Übung für schwere Zeiten suchst… ich habe in der Beschreibung ein Video von mir verlinkt, in dem ich Dir eine solche Übung vorstelle.
Immer wieder neu spüre ich also dem Göttlichen nach. Es ist da und ich spüre, wie es immer wieder neu in meinen Körper einfließt, in mein Denken. Meine Vorstellung von Gott ist nicht so personal, wie es manche Gebete voraussetzen, die in Kirchen gesprochen werden. Daher habe ich auch nicht die Frage, warum Gott das zulassen konnte. Aber ich spüre, wie es jetzt Menschen braucht, die aus der Fühlung der göttlichen Präsenz heraus da sind und handeln. Es braucht jetzt Menschen, die aus einer großen Tiefe heraus in dieser Welt präsent sind.
Mein Widerstand gegen den Krieg
Ein erster wichtiger Schritt des Widerstandes gegen den Krieg ist es, in der Verbindung zu Gott zu bleiben und gerade jetzt daran zu arbeiten. In manchen Augenblicken stelle ich mir vor, wie meine Verbundenheit das Wüten des Krieges stoppt. Ich glaube nicht, dass das unmittelbar zu einer Änderung auf den Schlachtfeldern führt. Aber ich spüre, wie es mir gelingt den Krieg in mir dadurch zu schwächen und vielleicht auch bald zurückzudrängen.Der Krieg führt schnell zu einer Art Materialismus, so dass wir zu dem Schluss kommen Gebete, Meditationen und Rituale können dabei nichts bewirken. Nur Kanonen und Raketen können dem Wüten ein Ende bereiten. Diesem Materialismus sollten wir nicht verfallen. Er ist eine Falle, die uns nur noch tiefer in den Krieg hinein zieht. Gerade jetzt ist Lichtarbeit erforderlich, gerade jetzt.
Ich will nicht kopflos sein, ich will nicht in großer Angst leben - auch jetzt nicht. Sondern ich will in dieser Verbundenheit sein und leben und davon weitergeben.Ich weiß nicht, ob Dich meine Worte ansprechen oder trösten oder stärken. Aber ich weiß, dass dieser Weg mein Weg ist und er mich stärkt und mir hilft.
Und nochmal...
Und immer wieder neu werde ich still, ich halte inne und nehme diesen Kontakt auf. Ich spüre die göttliche Kraft und bin dankbar dafür. Und zugleich sende ich diese Kraft weiter an die Menschen in meiner Umgebung, in diese Welt hinein. Und dann bete ich für alle, für den Frieden, die Opfer und bin mir dann meines Auftrages gerade jetzt bewusst.
Meine heutige Frage an Dich lautet: Was unterstützt Dich in diesen Tagen? Ich freue mich wie immer auf Deine Antwort in den Kommentaren.
Ich wünsche Dir Frieden
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